Newsletter März 2025

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, 

Das neue Jahr rückt zahlreiche Ereignisse in den Fokus der Aufmerksamkeit, die uns als Gemeinschaft fordern. So werden im März gleich drei Termine parallel stattfinden:  Die Buchmesse in Leipzig, das STEINER 2025-Event auf dem Schloßplatz in Stuttgart und unsere Vertreterversammlung in Schwäbisch-Gmünd. Alle Familien sind herzlich eingeladen, je nach Wohnort und Reiselust auf den Schloßplatz in Stuttgart zu kommen und ebenso sind selbstverständlich alle Mitgliedseinrichtungen wie immer zur Vertreterversammlung geladen. Es gibt also viele Gelegenheiten zur Wahrnehmung der Vereinigung.

Im Dezember hat der Bund der Freien Waldorfschulen wieder unsere Fachschulplakate für die Aushänge in den Waldorfschulen versendet. Dafür danken wir herzlich und bitten Sie, falls möglich, mit  den Schulen in Ihrem Einzugsgebiet Kontakt aufzunehmen und einen der vielfältigen Berufe sowie die Arbeitsmöglichkeiten in einer selbstverwalteten Einrichtung vorzustellen. An vielen Schulen finden in der Oberstufe Berufsorientierungstage, Epochen zum Thema „Elternführerschein“ oder Vorbereitungen auf das Sozialpraktikum statt. Vielleicht können die Kolleg:innen aus den Einrichtungen hier eine Vernetzung auf- oder ausbauen. Wenn die „Waldorfpädagogik in der frühen Kindheit“ mit frischen Impulsen in die nächsten einhundert Jahre starten möchte, brauchen wir gut ausgebildeten Nachwuchs! In diesem Sinne informiert unsere Bildungsreferentin Elke Rüpke über den Stand des Fachkräftegewinnungsprojektes.

Unser Rechenschaftsbericht hat in diesem Jahr eine lange Zeit des Werdens gebraucht, aber jetzt ist er bei Ihnen in den Einrichtungen angekommen. Schauen Sie einmal auf das Organigramm in der Mitte des Berichtes: Viele Aktivitäten, von denen im Newsletter berichtet wird, können Sie jetzt anhand des Organigramms als vielseitige Zusammenarbeit in unserer Vereinigung nachvollziehen. Der Bericht vom Dreikönigstreffen von Grit Hilpert und der Artikel zur Pfingsttagung von Dagmar Scharfenberg beleuchten Arbeitskreise und deren Vernetzung in der Vereinigung. Unsere Bewegung entwickelt sich, und gleichzeitig wird auch das bereits Erarbeitete weitergetragen  und wertgeschätzt. Wenn Sie Fragen haben oder sich Berichte wünschen zu einzelnen Themen oder Bereichen, melden Sie sich gerne. 

Sie finden die Ankündigung eines Zertifikatskurses für die Eurythmie im Kindergarten. Dieser Kurs wurde gemeinsam von der Arbeitsgruppe Euki vom Berufsverband der Eurythmisten und der Vereinigung der Waldorfkindergärten konzpiert und bei mehreren Stiftungen eingereicht. Ziel ist eine nachhaltige Stärkung und Förderung der Kindergarteneurythmie. Bitte die Daumen drücken, dass wir die Förderung erhalten und machen Sie bitte schon jetzt alle Eurythmist:innen auf diese Angebot aufmerksam!

Der vor Weihnachten bereits angekündigte Bücherverkauf hat in der Umsetzung mehr Tücken aufgezeigt als gedacht, aber jetzt hat er begonnen. Bitte bestellen Sie, wenn irgend für Sie verwertbar, ganze Kartons und nicht Einzelhefte. Das Ziel ist es das Lager in Stuttgart zeitnah zu räumen. Dann gibt es Freiraum für die neu erscheinenden Materialien  in unserem Festjahr 2026. 

Eine Fachberaterin war mit den Freunden der Erziehungskunst in Äthiopien  tätig, auch hier kann der weltweite Zusammenhang und die Vernetzung in der Gemeinschaft der waldorfpädagogisch Tätigen nachvollzogen werden.

Das Seminar in Mannheim hat vielfältige  Angebote, bitte schauen Sie außer im Newsletter auch bei der Fortbildungsakademie auf unserer Homepage, was die Vereinigung alles anbietet.

Alumni aus Waldorfkindergärten und Waldorfschulen haben sich zusammengetan und sowohl eine Broschüre über Rudolf Steiner als auch eine Plattform zu Events im Steinerjahr 2025 erstellt. Die Broschüre wird Anfang April allen Einrichtungen für alle Elternhäuser und Mitarbeitenden zugehen. 

Mit herzlichen Grüßen!
Birgit KrohmerReferentin für Öffentlichkeitsarbeit

Dreikönigstreffen in Kassel 2025

Zum siebenten Mal fand im Januar das Dreikönigstreffen der Kindergartenvereinigung in Kassel statt.

Die Teilnehmenden aus den Arbeitsfeldern Bildung, Praxis, Geisteswissenschaftliche Grundlagen und Forschung sowie Geschäftsleitungen und Vorstand kamen, ähnlich den Königen, zwar nicht aus dem Morgenland, aber von nah und fern angereist, um miteinander zum diesjährigen Sternenthema
„Kräfte stärken - gesundend wirken - Neues schöpfen “ zu arbeiten.

Vorbereitet wird das Treffen vom Koordinationskreis. Hier bemühen wir uns immer wieder darum, ein Thema zu finden oder aufzugreifen, das für die waldorfpädagogisch tätigen Menschen von Bedeutung oder gerade besonders aktuell ist. Ein Jahr lang soll es als sogenanntes „Sternenthema“ an verschiedenen Orten, in verschiedenen Arbeitsfeldern und – wenn es gelingt – bis in alle Waldorfkindergärten hinein ins Bewusstsein genommen werden.

Bevor wir uns dem neuen Thema widmeten, erfolgte zunächst der Rückblick auf den Stern des letzten Jahres: „Sein und Werden - Partizipation im Waldorfkindergarten“.

Wir hörten interessante Berichte über:

  • eine Werkstatt Partizipation, die auf Initiative der Bildungsreferentin unter Beteiligung von Fachleuten aus Fachschule, Hochschule, Fachberatenden und Interessierten stattfand,

  • den Fachtag Partizipation im Arbeitsfeld Praxis, an dem alle Fachberatenden zum Thema arbeiteten,

  • regionale Thementage und Minifortbildungen,

  • Fortbildungstage in Kindergartenkollegien,

  • individuelle Ansätze zur Bewusstwerdung und Haltungsänderung.

Insgesamt können wir ein positives Fazit ziehen - das Thema wurde intensiv aus verschiedenen Perspektiven bearbeitet und wird weiter im Bewusstsein bleiben.

Ein Hauptanliegen des Dreikönigstreffens ist die Begegnung und Zusammenarbeit zwischen den Arbeitsfeldern: Geisteswissenschaftliche Grundlagenarbeit und Forschung, Praxis (Fachberatung) und Bildung (Seminare und Fachschulen), unter Einbeziehung von Vorstand und Geschäftsleitung.

So gab es in diesem Jahr beispielsweise eine Zusammenarbeit des AF Bildung mit dem AF Geisteswissenschaftliche Grundlagen und Forschung zum Thema „Menschenbild in der Waldorfpädagogik“.

Ein kleiner Sternenmoment war für mich die Begegnung von AF Praxis und AF Geisteswissenschaftliche Grundlagen & Forschung. Schon seit geraumer Zeit arbeiten die Kolleg: innen aus dem Arbeitsfeld Grundlagen und Forschung an der Zusammenstellung von Themen und Anregungen zur Grundlagenarbeit. Diese Arbeit soll im Jahr 2026 in Form einer detaillierten, gut zu handhabenden Übersicht fertiggestellt und den Kollegien zur Unterstützung, Anregung und Belebung der Grundlagen- und Quellenarbeit sowie den Fachberatenden zur Impulsierung und Unterstützung dieses Anliegens zur Verfügung gestellt werden.

Zum diesjährigen Sternenthema „Kräfte stärken - gesundend wirken - Neues schöpfen“ hatten wir den anthroposophischen Arzt Markus Peters als Vortragsredner eingeladen. Er beleuchtete in seinen Ausführungen vor allem den gesundheitlichen Aspekt der Erhaltung der Ätherkräfte, aber auch die Bedeutung der Spiritualität und Verbindung mit dem Höheren Selbst.

Darauf aufbauend entwickelten die Arbeitsfelder für sich Ideen und Impulse, wie das Anliegen durch sie weiter mit und für die Mitarbeitenden in unseren Zusammenhängen bearbeitet werden kann.

Es entstanden viele kleinere Sterne, die über das Jahr leuchten werden und hoffentlich fruchtbar auf die Erde kommen.

 

  • Beratungsansatz: Bewusst machen welche Ursache ein Energieverlust hat (in mir selbst / aus der Pädagogik / aus der Umwelt), klären, was veränderbar, was unveränderlich ist, dann mit der Veränderung beginnen. Entrümpelung und Fokussierung: Lernen, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen, ohne das Ganze aus dem Blick zu verlieren.

  • Kraftquellen: Gemeinschaft, Zusammenhalt, Wertschätzung pflegen.

  • Die Kollegiumsgemeinschaft als Quelle der Stärkung erfahren, Unterschiede als Stärkung anerkennen, Unterstützung und Engagement stärken.

  • Mehr Kunst: Gegenwart - im Hier und Jetzt sein.

  • Wo ist Partizipation in der „Erziehung des Kindes vom Gesichtspunkt der Geisteswissenschaft“ angesprochen?

  • Pausen gestalten - Pausen mit Kindern gestalten.

  • Betriebliche Gesundheitsfürsorge verbessern: Supervision, Weiterbildung, Bildungsurlaub, ergonomische Möbel, Schallschutz.

  • Entlastende Arbeitsstrukturen schaffen, unnötigen Ballast abwerfen, sich auf das Wesentliche konzentrieren.

  • Bewusstes Atmen, Freude und Wertschätzung der Lebensgrundlagen.

  • Krafträuber und Kraftquellen entdecken und erkennen, Kraftquellen mit Begeisterung pflegen.

Mit diesen Impulsen im Gepäck endete das Dreikönigstreffen, und ganz im Gegensatz zur Legende wurden nicht nur Geschenke gebracht, sondern auch einige mitgenommen und nach Hause getragen, auf dass der Sternenstaub sich bis auf die Erde senke.
 

Grit Hilpert für den KoKreis - im Januar 2025

 

 

 

Projekt "Fachkräftegewinnung"

Wie ist es mit dem Projekt „Fachkräftegewinnung“ in der Vereinigung weitergegangen?

Im Mai vergangenen Jahres habe ich Ihnen im Newsletter bereits von diesem Projekt berichtet, das mit dem selbstkritischen Blick auf unsere eigenen Gegebenheiten im Alltag von Waldorfkindergärten und -krippen, in den Ausbildungsstätten und in den Regionen einiges an Aspekten zutage gefördert hat, die in unseren Zusammenhängen verbesserungswürdig sind. Seitdem sind die in einem Bericht zusammengefassten Ergebnisse des Projekts in allen Gremien der Vereinigung gesichtet und besprochen worden. Die Mehrzahl der Vorschläge wurde dabei als hilfreich und sinnvoll angesehen und befürwortet, andere wurden noch einmal breiter diskutiert und bewertet.

Der nächste Arbeitsschritt ist nun, möglichst viel von den als sinnvoll angesehenen Vorschlägen in die weitere Bearbeitung und Umsetzung zu bringen. Es geht dabei um vier inhaltliche Bereiche, denen die wesentlichen Verbesserungsvorschläge zugeordnet werden konnten:
die Öffentlichkeitsarbeit, die Professionalisierung, einen „Kulturwandel“ und das Zusammenwirken.
Von den zahlreichen anzugehenden einzelnen größeren und kleineren Vorhaben in diesen vier Bereichen seien an dieser Stelle einige Beispiele genannt:

In einer erneuerten Öffentlichkeitsarbeit soll es zum Beispiel darum gehen, mit Hilfe neuer Flyer und Broschüren die Wesensmerkmale und Besonderheiten unserer Pädagogik zeitgemäß zu zeigen und damit auch Material für jeden einzelnen Kindergarten zur Verfügung stellen zu können.

Die Professionalisierung soll durch zusätzliche Fortbildungs- und Qualifizierungsangebote im pädagogischen und auch im rechtlich-wirtschaftlichen Bereich gefördert werden, zum Beispiel im Bereich der Praxis-Mentorings oder der Fortbildungsangebote für Vorstände. Prinzipiell streben wir auf allen Ebenen eine Verbesserung unserer „Sprachfähigkeit“ an, um das, was uns in der Waldorfpädagogik wichtig und wertvoll ist, nicht nur praktisch zeigen, sondern immer besser im Austausch auch formulieren zu können

Um einen Kulturwandel in die Richtung eines gut reflektierten und selbstkritischen Umgangs mit der Waldorf-Praxis zu ermöglichen, möchten wir den internen Diskurs über die Waldorfpädagogik anregen und unsere Dialogfähigkeit und -bereitschaft erhöhen. Ein Weg dahin kann zum Beispiel sein, in den Praxisstellen, Fachberatungen und Ausbildungsstätten unsere „waldorftypischen Glaubenssätze“ und Traditionen zu überprüfen und das Verhältnis von Ideal und gelebter Praxis in den Blick zu nehmen.

Als zielführend wird außerdem ein intensiveres Zusammenwirken aller Akteure der Vereinigung angesehen.

Drei Herausforderungen zeigen sich dabei:

  • dass den zahlreichen Bedarfen und auch Wünschen zu Fortbildungen und Qualifizierung meist geringe zeitliche Ressourcen in den Kollegien gegenüberstehen,

  • dass zum Beispiel die Beratungs-Bedarfe gegenüber der Fachberatung oft deutlich höher sind als ihre Kapazitäten hergeben

  • und dass nach Jahren zunehmender Aufgabenfülle in der pädagogischen Arbeit der Erschöpfungsgrad der Kollegien hoch ist.

Es ist also von den Rahmenbedingungen her nicht die einfachste Zeit, um sich auf neue Wege zu begeben.

Andererseits aber zeigt sich bei den ersten Schritten, die wir seitens der Vereinigung nun machen, auch sofort, dass diese Impulse auf großen Zuspruch treffen und insofern „mit Rückenwind“ auf den Weg gebracht werden können. Ob wir diese Chance der aktiven Weiterentwicklung gemeinsam nutzen können, hängt von uns allen ab, denn jede und jeder in der Vereinigung kann an seiner und ihrer Stelle in irgendeinem der genannten Bereiche daran mitarbeiten!

Elke Rüpke, Bildungsreferentin der Vereinigung

 

 

Pfingsttagung 2025 - Freitag, 06.06. bis Montag, 09.06.2025

Voll leben – Kräfte der Pädagogik

Phantasie-Wahrheit-Verantwortung

Über die vergangenen 17 Jahre wurden kontinuierlich als Grundlage die 14 Vorträge der Allgemeinen Menschenkunde von Rudolf Steiner bei der Pfingsttagung in Hannover durchgearbeitet. 2025, im 100. Todesjahr von Rudolf Steiner, wird mit dem 14. Vortrag die Arbeit abgerundet. Die Haltung der Pädagogen ist ein zentrales Motiv des Vortrags. Die Durchdringung der pädagogischen Praxis mit gefühlsmäßigem Willen und die Lebendigkeit der Phantasie können zu aufbauenden Kräften für die eigenen Lebensimpulse und die Entwicklungsbegleitung des Kindes werden. Mit dem Motto für den Pädagogen beendet Rudolf Steiner die Menschenkunde. Die von ihm in diesem Kontext angeführte Trias der Kernkompetenzen – Phantasie, Wahrheit und Verantwortung – erscheint uns in der heutigen Zeit, in der wir aufgefordert sind, aus dem Nichts jeden Tag neu zu schöpfen, ohne uns selbst zu verlieren, als Handlungsmaxime und Leitstern immer noch aktuell zu sein.

Zur Vorbereitung der Pfingsttagung hat sich in der Vergangenheit eine gemeinsame inhaltliche Einstimmung im Rahmen einer online angebotenen Textarbeit bewährt – hierfür wird es in diesem Jahr zwei Termine geben.

Den Auftakt werden Sabine Cebulla-Holzki (Pädagogische Geschäftsleitung der Vereinigung der Waldorfkindergärten) und Philipp Reubke (Pädagogische Sektion, Goetheanum) mit einem „Vortragsgespräch“ machen, bei dem sie den Weg, der im Laufe der Tagungen mit der Allgemeinen Menschenkunde zurückgelegt wurde, skizzieren und die besondere Komposition der Menschenkunde erklingen lassen. Immer wieder geht es um Dreiheiten und ihre Verbindung: Geist, Seele, Leib – Nervensystem, Rhythmisches System, Gliedmaßen-System – Denken, Fühlen, Wollen.

Felicia Holland (Priesterin der Christengemeinschaft, Hannover), Dr. Philipp Gelitz (Alanus Hochschule, Alfter) und Dr. Michaela Glöckler werden die Kernaspekte des Mottos für die Pädagog:innen aufgreifen und mit Bezug auf die Praxis des Kindergartens, aber vor allem auch in Bezug auf die Entwicklung des eigenen Selbst vertiefen. Die Vorträge können im Livestream digital verfolgt werden.
Bei zahlreichen seminaristischen und künstlerischen Angeboten sowie in Werkstatt-Kursen können eigene Schwerpunkte bearbeitet werden und es bildet sich Raum für Begegnung und Austausch auf dem wunderbaren Schulgelände. Besondere musikalische, eurythmische und kreative Abendveranstaltungen runden unser Programm ab.
Die Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Eurythmisten mit dem Schwerpunkt der Kindergarteneurythmie wird ebenfalls mit vielfältigen Kursangeboten fortgesetzt, um die fachliche Zusammenarbeit zwischen Kindergarteneurythmist:innen und Erzieher:innen anzuregen.
Besonders eingeladen sind zudem Kindertagespflegepersonen und Eltern-Kind-Gruppenleitungen. Sie können zu ermäßigten Konditionen an der Tagung teilnehmen.

2026 wird es keine Pfingsttagung, dafür aber die Weltkindergartentagung am Goetheanum in Dornach geben. Wie ab 2027 und zukünftig die Pfingsttagung ein Ort der Begegnung, der gemeinsamen geistigen, künstlerischen und praktischen Arbeit sein kann, soll im Rahmen der diesjährigen Tagung mit den Teilnehmenden auf den Weg gebracht werden!

Das gesamte Tagungsprogramm 2025 kann unter www.pfingsttagung.info eingesehen werden.
Hier sind über einen kleinen Imagefilm Impressionen aus der Tagung des vergangenen Jahres zu sehen! Vielleicht machen wir Ihnen damit Lust, dabei zu sein!

Dagmar Scharfenberg

 

Elementare Eurythmie im Kindergarten

Foto: Marcel Sorge

Elementare Eurythmie im Kindergarten" – Die Fortbildung für Eurythmist:innen

Ausgerichtet vom Berufsverband Eurythmie (BVEU) und der Vereinigung der Waldorfkindergärten in Kooperation mit der Sektion für Redende und Musizierende Künste am Goetheanum

Du hast dein Eurythmie-Studium abgeschlossen und fragst dich, was du damit Sinnvolles tun kannst?
Du möchtest deine langjährige Kindergarteneurythmie vertiefen, erweitern oder auffrischen?
Du bist Bühnen- oder Heileurythmist:in, an einer Schule oder im sozialen Bereich tätig und suchst nach einer passenden beruflichen Ergänzung oder Umschulung?

Dann bist du bei uns genau richtig!

Für deinen Arbeitseinstieg oder deine vorhandene Tätigkeit in einem Kindergarten bieten wir dir ein innovatives berufsbegleitendes Zertifikats-Programm. Du erhältst vielfältig erprobtes und bewährtes Text- und Bewegungsmaterial, differenzierte Impulse für die Praxis im Alltag und vertiefende Einblicke in die Menschenkunde der Kleinsten von erfahrenen Dozent:innen sowie eine individuelle Begleitung und Mentorierung bei deiner Tätigkeit vor Ort.

Und das alles kostenfrei!

Melde dich direkt an oder nimm Kontakt mit uns auf: www.euki.eurythmie.net/fortbildung

Fortbildungszeitraum: September 2025 bis Juli 2026.
Ort (für Präsenzzeiten): Waldorfkindergartenseminar Hannover, Rudolf-von-Bennigsen-Ufer 70, 30173 Hannover.
Dozent:innen: Birgit Krohmer (Vereinigung der Waldorfkindergärten),
Ada Bachmann, Gila Rebmann, Kjell Häggmark, Miranda Markgraf (Fachgruppe EUKI des BVEU)
Anmeldeschluss: 31. Juli 2025. Achtung begrenzte Teilnehmer:innenzahl!
Kontakt: fortbildung@eurythmie.net

Erfahre mehr über unser Angebot: www.euki.eurythmie.net/fortbildung

 

Mit Freude und Leichtigkeit: Lebenslanges Lernen am Waldorferzieherseminar Mannheim

 

„Zeit für mehr“ – unter diesem Motto lädt das Seminar für Waldorfpädagogik in Mannheim zur Fort- und Weiterbildung ein. Neben der berufsbegleitenden Waldorf-Qualifizierung für staatlich ausgebildete Erzieher:inen erhalten hier auch erfahrene Kolleg:innen immer wieder neue Perspektiven und wertvolle Anregungen – Lernen ist schließlich ein lebenslanger Prozess.

Die neue Weiterbildung „Lange dabei“ etwa (Start: Mai 2025) richtet sich an alle, die aus dem Schatz ihrer langjährigen Berufserfahrung heraus neue Impulse gewinnen wollen. „Es geht darum, klassische waldorfpädagogische Elemente zeitgemäß zu ergreifen“, beschreibt Seminarleiterin Tatjana Funk den Ansatz, „aber auch, generationenübergreifend Verständnis für unsere jeweiligen Bedürfnisse zu entwickeln.“ Denn wenn „Boomer“ auf Vertreter:innen der Generation Y oder Gen Z treffen, prallen oft höchst unterschiedliche Vorstellungen aufeinander. „Die Frage ist doch, was Waldorfpädagogik heute bedeutet und leisten kann – und wie wir darüber miteinander ins Gespräch kommen“, sagt Tatjana Funk. Deshalb sei es auch so wichtig, zentrale pädagogische Prinzipien wie Vorbild und Nachahmung, aber auch Waldorf-Klassiker wie Reigen, Puppenspiel oder Märchenerzählen immer wieder neu mit Leben zu füllen.

Wissen, Erfahrung, Vernetzung

„Unser Seminar will Wege aufzeigen, wie lebenslanges Lernen mit Freude und Leichtigkeit gelingen kann, nämlich über fundiertes Wissen, Erfahrung und Vernetzung“, betont Tatjana Funk. Dieser praxisorientierte Ansatz zieht sich durch das gesamte Angebot. Von der Waldorf-Weiterbildung über Kurse für Leitungskräfte bis zu Themen wie Hochsensibilität oder Öffentlichkeitsarbeit: Eingebettet in den lebendigen, modernen Campus der Alanus Hochschule gibt es übers Jahr verteilt zahlreiche Gelegenheiten, mit Kolleg:innen in fruchtbaren Austausch zu kommen und praxisnahen Input für den pädagogischen Alltag mitzunehmen.

Auf ein Programm-Highlight Anfang April ist die Seminarleiterin schon besonders gespannt: „Für den Fachtag zum Thema Inklusion konnten wir den bekannten Motivationstrainer, Redner und Autor Janis McDavid gewinnen“, verrät sie. Der ehemalige Waldorfschüler wurde ohne Arme und Beine geboren – was ihn jedoch nicht davon abhält, seinen Träumen zu folgen und sie mit viel Innovationsgeist Wirklichkeit werden zu lassen. Unter dem Titel „Vom Mut ein Mensch zu sein“ wirft er gängige Klischees und Paradigmen rund ums das Thema Behinderung über Bord. „Für mich ist Mut die Eigenschaft, die wir gerade jetzt in unserer Gesellschaft am meisten brauchen“, so Janis McDavid. „Ich meine hier nicht den Mut, der den Adrenalinpegel nach oben steigen lässt. Ich spreche vom Mut, der echte Veränderung bewirken kann.“

Inklusion im Kindergarten- und Schulalltag gestalten

Viele Einrichtungen fühlen sich mit dem Inklusionsauftrag noch überfordert, häufig fehlen auch die nötigen Ressourcen. Doch da, wo die vielen bürokratischen Hürden genommen werden, trägt der inklusive Ansatz reiche Früchte. So wird beim Mannheimer Fachtag unter anderem die Alanus-Professorin für inklusive und transformative Bildung Dr. Ulrike Barth im Tandem mit Charlotte Henning, welche im Sommer 2024 ihre inklusive Schulzeit abgeschlossen hat, konkrete Praxisbeispiele für gelingende Inklusion vorstellen. „Ich glaube, es wird immer wichtiger, den Blick auf das Verbindende zu lenken, statt auf das Trennende“, ist Tatjana Funk überzeugt. „Aus einer solchen Haltung der Menschlichkeit heraus verlieren einschränkende Kategorien ihre Bedeutung. Das anthroposophische Menschenbild und die Waldorfpädagogik können uns dabei unterstützen, eine solche Haltung einzunehmen – darin sehe ich ein enormes, zukunftsweisendes Potenzial.“

 

Weiterbildung „Lange dabei“
Waldorfpädagogik auffrischen, vertiefen und weiterentwickeln – für Mitarbeitende in Krippe, Kindergarten und Hort. Start: 22.05.2025 (zwei dreitägige Präsenztermine in Mannheim sowie ein Online-Modul)
>> mehr Informationen

Fachtag zur Inklusion: „Vom Mut ein Mensch zu sein“ mit Janis McDavid
Samstag, 05.04.2025, 09.00 – 16.00 Uhr
Alanus Hochschule Mannheim
>> mehr Informationen

 

Waldorf ein Jahrhundert nach Rudolf Steiner

Waldorf ein Jahrhundert nach Rudolf Steiner

Dankbar und mit offenen Türen in die Zukunft

Autor: Benjamin Brockhaus, *1986, besuchte Waldorfkindergarten und -schule in Kassel und absolvierte dort im Rahmen der Doppelqualifikation neben dem Abitur die Berufsausbildung zum Elektroniker. Anschließend Zivildienst im Naturschutz an der Nordsee, dann Studium der Umweltwissenschaften und Nachhaltigkeitsökonomie. Heute tätig als Sozialunternehmer, „Body-Mind-Soul Coach“ & Projektmanager für eine ganzheitlich nachhaltige Entwicklung. Mehr: www.brockhaus.eco

Waldorfpädagogik wirkt

Meine Freunde und ich waren Waldorfkinder – wie über 90.000 andere aktuell in Deutschland. Heute sind wir in unternehmerischen, beratenden oder leitenden Funktionen tätig. Unsere Schul- und Kindergartenzeit hat uns nachhaltig geprägt: Wir teilen eine Liebe zur Kreativität, Musikalität, handwerklich-praktische Fähigkeiten, flexibles und unternehmerisches Denken sowie ein tiefes Verständnis für soziale und ökologische Verantwortung. Uns ist klar: Das verdanken wir der Waldorfpädagogik – also einer der vielen Ideen Rudolf Steiners!

Warum „noch ein Artikel“ über Rudolf Steiner?

Rudolf Steiner (*1861), einer der einflussreichsten Philosophen, spirituellen Visionäre und Inspiratoren seiner Zeit, starb am 30. März 1925 – vor genau 100 Jahren. Bereits mit Anfang 20 erlangte er Bekanntheit als Herausgeber von Goethes naturwissenschaftlichen Schriften. Im Laufe seines Lebens publizierte er zu einer beeindruckenden Bandbreite von Themen, stets mit einem zentralen Bezug zur Spiritualität. Denn er betonte, dass der Mensch nicht nur in der physisch-messbaren Welt lebt und handelt, sondern auch – durch Denken und Fühlen – in der spirituellen Dimension existiert und zugleich mit dem gesamten Kosmos verbunden ist. Den bewussten Entwicklungsweg zu dieser Erkenntnis nannte er Anthroposophie.

Diese Sichtweise – dass der Mensch auch ein spirituelles Wesen ist und mit der ganzen Welt in einem umfassenden Zusammenhang steht – führte Steiner zu wegweisenden Ideen, die er unermüdlich publizierte: Er verfasste 50 Bücher, führte einen regen Briefwechsel mit namhaften Persönlichkeiten und hielt rund 6200 Vorträge. All diese Werke sind in der „Gesamtausgabe“ (GA) veröffentlicht, die aufgereiht eine etwa 9 Meter lange Reihe im Regal füllt.1

Zugegeben, die über 100 Jahre alten Texte sind in einer Sprache verfasst, die nicht leicht zugänglich ist. Manche seiner tief esoterischen Ausführungen erscheinen möglicherweise wenig anschlussfähig für das Leben im Hier und Jetzt, und ich kann jeden verstehen, der dies als Zumutung empfindet. Doch lohnt es, sich dieser Herausforderung zu stellen?

Rudolf Steiners Ansätze heute wichtiger denn je

Die Welt steht vor enormen Herausforderungen: Die Ökosysteme der Erde sind durch Klimakrise, Artensterben und Bodenzerstörung in ein schwerwiegendes Ungleichgewicht geraten. Ähnlich die Menschen: Psychische und körperliche Erschöpfung wohin man schaut. Nationen führen Krieg, und nie war die soziale Ungleichheit so extrem wie heute. Märkte sind instabil – und „soziale“ Medien, künstliche Intelligenz, Brain-Computer-Interfaces sowie Gentechnik markieren tiefgreifende Veränderungen.

Steiner lebte in einer ähnlich dramatischen Zeit: Die Welt am Abgrund des 1. Weltkriegs und alles im Wandel der industriellen Revolution. Seine Absicht war, der zunehmenden Entfremdung entgegenzuwirken mit dem Ziel, die Verbundenheit, Freiheit, Spiritualität und Gesundheit der Menschen zu fördern – und sie wieder mit der Erde und den höheren kosmischen Entwicklungen in Harmonie zu bringen.

So prägte er vor 100 Jahren zahlreiche Bereiche des Lebens, von der Pädagogik über die Landwirtschaft bis hin zur Medizin. Und das mit beachtlichem Erfolg:

  • Pädagogik: Über 1.200 Waldorfschulen und fast 2.000 Kindergärten fördern weltweit Kinder in ganzheitlicher Entfaltung. Sie verbinden die Vermittlung von praktischem Können und Wissen mit Kreativität und dem Feingespür für sozial-ökologische Zusammenhänge. In der Heilpädagogik (z.B. in den Camp-Hill-Einrichtungen) werden Behinderungen nicht als Defizite betrachtet, sondern Menschen in ihrer Potentialentfaltung gefördert.

  • Landwirtschaft: Viele Tausend biologisch-dynamische Landwirtschaftsbetriebe regenerieren Böden und Ökosysteme – teilweise schon seit 100 Jahren. Sie sind ein Vorbild für nachhaltige Anbau-Methoden, die im Einklang von Mensch und Erde stehen. Das „demeter“-Siegel ist zu Recht als „höchster Bio-Standard“ bekannt. Allein in Indien konnten sich über 100.000 Kleinbauern dank biologisch-dynamischer Anbaumethoden aus den Fängen von Monsanto und Co. befreien.

  • Wirtschaft: Bio-Pioniere wie Alnatura und dm-Drogeriemarkt sowie öko-soziale Banken wie die Triodos und GLS Bank wurden durch Rudolf Steiners Impulse inspiriert: Firmen wie diese setzen bis heute die ethischen, sozialen und ökologischen Standards für eine enkeltaugliche Welt von Morgen.

  • Gesundheit: Auch die anthroposophische Medizin wurde von Steiners Impulsen inspiriert und unterstützt unzählige Menschen weltweit. Zum Beispiel ergänzt die integrative Medizin modernste schulmedizinische Behandlungen durch pflanzliche, körperliche, künstlerische oder homöopathische Anwendungen – die die Selbstheilungskräfte fördern (was bei der Heilung von Krankheiten oftmals entscheidend ist).

Angesichts dieser praktischen Errungenschaften schrieb „Die ZEIT“ über Steiner als „den einzigen deutschen Idealisten, der den Praxistest überlebt hat.“2

So sind seine Ansätze keine bodenlosen Theorien geblieben, sondern wurden von zahlreichen Menschen und Initiativen in konkrete Werkzeuge übersetzt, um die Herausforderungen der Gegenwart zu meistern:

Kritik an Waldorf: Ein Impuls zur Erneuerung

Doch in den letzten Jahren hat das öffentliche Bild von Waldorf und co. stark gelitten. 2011 lobte Die ZEIT Waldorf noch als «Schmiede guter Menschen»3. Heute warnen Medien vor der Anthroposophie als „finsterem Okkultismus“4, weil „unwissenschaftlich“ und „gefährlich“.

Solche Angriffe verunsichern Eltern, Erzieher und Lehrer: Manche Schulen bewegen derweil gar die Frage, sich von ihrem Bezug zu Rudolf Steiner zu distanzieren. Das ist nun auch wieder nicht neu. Steiner selbst sagte dazu in einem Vortrag am 12. August 1924:

Nun bestreben sich sehr viele Menschen unter uns selber, Anthroposophie möglichst zu verleugnen und die Pädagogik ohne Anthroposophie propagieren zu wollen; sie möchten nichts merken lassen, dass Anthroposophie dahinter ist. Es gibt ein deutsches Sprichwort, das heißt: ‚Wasch mir den Pelz, aber mache mir ihn nicht nass.‘ “

Wir wollen die Früchte der Waldorfpädagogik in Anwendung bringen für gute Kindergärten und Schulen. Doch geht das, ohne eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Menschenbild und den seelisch-geistigen und sozialen Prozessen, die in Kindern, Erziehern und Einrichtungen wirksam sind? All zu leicht verlieren wir angesichts der äußeren Erwartungen dieser Zeit die Verbindung zu den Wurzeln unserer Pädagogik. Was im letzten Jahrhundert auf Anerkennung stieß – die individuelle Auseinandersetzung mit der Anthroposophie – rückt für viele Menschen immer ferner.

Tatsächlich fordert die Anthroposophie mehr als ein einfaches pädagogisches Lehrfilmchen von uns. Wolfgang Müller beschreibt in seinem Buch „Zumutung Anthroposophie“ treffend:

Von Waldorfschulen und biodynamischem Landbau haben die meisten schon gehört. Rudolf Steiners Weltsicht dagegen, die alldem zugrunde liegt, kennen nur wenige. Dabei enthält sie den Schlüssel zu einem epochalen Wandel, der dringend notwendig wäre. Das neuzeitliche, naturwissenschaftlich geprägte Weltbild wird dabei nicht über Bord geworfen, aber es wird radikal erweitert – zu jener heute verdrängten Dimension hin, die Steiner die geistige Welt nennt. Die Anthroposophie mutet dem Menschen viel zu. Aber sie traut ihm auch viel zu: die Fähigkeit zu einer tieferen Entwicklung seiner verborgenen Anlagen; und die Fähigkeit zu einer freien, bewussten Gestaltung einer menschlicheren Welt.

Will Waldorf wieder wirksam werden?

100 Jahre haben Steiners Ideen inspiriert, gewirkt und getragen. Was braucht es jetzt von uns, damit sie auch fürs nächste Jahrhundert ihr Potential für Mensch und Erde entfalten können?

  1. Eine Rückbesinnung nach innen: Wir, Schüler, Ehemalige, Eltern, Lehrer und Erzieher könnten lernen uns neugierig und dankbar für die Wurzeln der Waldorfbewegung zu interessieren. Wir dürfen uns trauen zu versuchen, die Ideen Rudolf Steiners immer wieder neu zu verstehen, und auf Basis unserer eigenen Erkenntnisse zeitgemäß weiterzuentwickeln.

  2. Positivbeispiele aufzeigen: Die Welt braucht eine angemessene Antwort auf die (teilweise berechtigte, jedoch oft einseitige) Anthroposophie-Kritik. Diese sollte nicht in einer abwehrenden Haltung bestehen, sondern vielmehr in einem inspirierenden Erzählen der zahlreichen Erfolgsgeschichten, die unsere Bewegung zu bieten hat: Von Lernerfahrungen in Kindergärten und Schulen über Demeter-Solawis bis hin zu Kunst- und Theaterprojekten. Wenn wir beginnen, die Vielfalt und das Gute, das aus unserer Arbeit hervorgeht, selbstbewusst in die Welt zu tragen, treten einseitig hetzerische Darstellungen in den Hintergrund. Sie erscheinen dann als Dissonanzen in einem farbenfrohen Chor der Waldorf-Wohlklänge. In diesem Gesamtzusammenklang können skeptische Menschen ihre eigenen, differenzierten Urteile bilden.

Jubiläum 2025: Dankbar in die Zukunft

Das Jahr 2025 markiert Rudolf Steiners 100. Todestag. Doch dieses Jubiläum soll kein Rückblick auf Vergangenes sein, sondern zum Ausblick in die Zukunft werden. Deswegen ermutigen wir dazu, dass rund um den 30. März möglichst viele Waldorfschulen, Kindergärten und anthroposophische Einrichtungen ihre Türen öffnen. Unter dem Motto „Danke, Rudolf Steiner!“ gemeinsam die Öffentlichkeit einzuladen, zu Führungen, Festen, Dialogen, Vorträgen und Workshops. Jede Einrichtung individuell auf die eigene, stimmige Weise.

Eine Einladung an die Welt, die Lebendigkeit und Aktualität von Steiners Ideen selbst zu erleben. Denn wir „in der Waldorf-Bubble“ haben die Möglichkeit gemeinsam zu zeigen, wie Steiners Impulse Brücken schlagen – zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Mensch und Erde, zwischen materieller und spiritueller Welt.

Dankbarkeit als Energie der Erneuerung

Ohne Steiners visionäre Ideen wären Waldorfpädagogik, Bio-Landwirtschaft, Naturkosmetik, integrative Medizin, solidarisches Wirtschaften, Heilpädagogik und viele weitere Bereiche nicht das, was sie heute sind – und viele von uns hätten weder Kindergarten-, Schul- oder Arbeitsplatz. Dafür verspüre ich Anerkennung und tiefe Dankbarkeit. Und daraus erwächst meine Motivation, im Rudolf Steiner Festjahr 2025 einen Beitrag zu leisten, dass anthroposophische Einrichtungen auch weiterhin als Wegbereiter für eine enkeltaugliche Zukunft der Verbundenheit wirksam sein können.

Mehr Info & Mitmachen: www.rs2025.org & www.anthroposophie.de

1 https://mitte.ch/artikel/steiner-line/

2 https://www.zeit.de/2011/08/C-Waldorfschule-Steiner

3 https://www.zeit.de/2011/08/Waldorfpaedagogik/komplettansicht

4 https://rdl.de/beitrag/ber-die-gefahren-der-anthroposophie-warum-finsterer-okkultismus-immer-noch-akzeptiert-ist

 

Mit den Freunden der Erziehungskunst in Äthiopien

Blick in die Welt: Wie der Phönix aus der Asche

Notfallpädagogik nach dem Krieg in der äthiopischen Region Tigray

Schon bei der Ankunft am 22. September 2024 am Flughafen in Addis Abeba wird deutlich: Äthiopien hat seine ganz eigene Zeitrechnung. Dem hiesigen Kalender folgend schreiben wir das Jahr 2017. Das Jahr zählt 13 Monate. Es sind Mond-Monate, ein jeder Monat geprägt durch sein ganz eigenes charakteristisches Fest. Im September wird mit Meskel das Ende der Regenzeit und der Beginn der Erntezeit gefeiert: Überall im Land tanzen die Menschen um große Freudenfeuer, geschmückt mit Grasbüscheln und leuchtend gelben Blüten. Gefeiert wird im ganzen Land – kurz nach Neujahr – das Fest der Erneuerung. Die hat das Land nach zwei Jahren Krieg und den vorausgegangenen Coronajahren bitter nötig.

Dr. Atsbaha Gebre-Selassi, der Gründer des Selbsthilfevereins Finks Society for Integrated Development Hawzien führt uns über das weitläufige Schulgelände, das neben der Schule auch einen Kindergarten mit drei Gebäuden in Form sechseckiger Bienenwaben birgt. Eines ist ohne Dach, die Wände schwarz von Ruß. Hier wurde alles verbrannt, das sich verbrennen ließ. Erstaunlicherweise ist der Garten, den der studierte Biologe hier vor Jahren anlegte, sind die einzigartigen Bäume und Sträucher, von den Soldaten verschont geblieben. Die hausten hier während des Krieges und zerstörten oder plünderten ansonsten alles, was nicht niet- und nagelfest war. Zerstört ist alles, was über Jahre hinweg, auch mit Unterstützung erfahrener Waldorfpädagog:innen aus Deutschland, aufgebaut wurde.

In den Bäumen des paradiesischen Gartens nisten gelbe, orangefarbene und türkis schimmernde Vögel. Namensgebend für das Schulprojekt, so erklärt uns Atsbaha, war Phönix, der mythologische Vogel, der – der Legende zufolge – aus der Asche wieder neu ersteht. Genau wie seine Heimatstadt Hawzien nach dem verheerenden Bombardement im Jahr 1988: An einem einzigen Markttag starben damals mehr als 2000 Menschen, als Hawzien aus der Luft mit Napalm überzogen wurde.

30 Jahre später herrscht wieder Krieg in der Region Tigray. Diesmal werden gezielt auch Lehrer:innen und Akademiker:innen getötet. Das Land soll geschwächt und in seiner Entwicklung zurückgeworfen werden. Tausende von Menschen sterben in diesem neuerlichen Krieg, der im November 2022 mit einem brüchigen Friedensabkommen offiziell beendet wurde. Wieder liegt das Land in Schutt und Asche. Woher die Kraft nehmen, sich wieder aufzuschwingen, wieder neu anzufangen?

Unterstützt durch „Aktion Deutschland Hilft“ konnten in diesem Jahr insgesamt vier Einsätze über die Freunde der Erziehungskunst – Abteilung Notfallpädagogik – organisiert werden: im April, im Juli, im September und im November 2024. Im Rahmen dieser Einsätze wurde mit den Kindern gemalt und gespielt, gesungen und getanzt. Jugendliche haben sich an der Reparatur und Instandsetzung ihres Schulgeländes beteiligt und wurden von den Pädagoginnen vor Ort in ihrem Tun bestärkt und ermutigt. Es wurde parallel zur unmittelbaren Notfall- und Trauma-pädagogischen Arbeit auch geschraubt, gesägt, gehämmert und neu gestrichen, damit diese Oase für eine ungestörte Entwicklung der Kinder sich einmal mehr wie der Phönix aus der Asche erhebt.

Dietgard Stickel

Wenn Sie die Arbeit der Freunde der Erziehungskunst oder speziell die Notfallpädagogik in Äthiopien unterstützen wollen, finden Sie noch nähere Informationen unter folgendem Link: Äthiopien seit 2024 - Freunde Waldorf


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Stichwort "Notfallpädagogik"


 

Wertvolle Mahlzeit - Wertvoller Mensch

Die Arbeitsgemeinschaft für Ernährung und Gemeinschaftsverpflegung in Zusammenarbeit mit dem Bund der Freien Waldorfschulen lädt ein zur ‚Fachtagung für Anthroposophische Ernährung und Hauswirtschaft‘

an der Rudolf-Steiner-Schule Nürnberg
1. bis 4. Mai 2025

Wertvolle Mahlzeit - Wertvoller Mensch“

Wie gelingt es, unsere Kinder und Jugendlichen in dieser Hinsicht zu ernähren?

Jeden Tag essen Kinder und Jugendliche im Kindergarten und in der Schule. Welche Gesichtspunkte sollen wir dabei berücksichtigen, damit wertvolle Mahlzeiten entstehen?

Unsere Werte sind Grundlagen – sowohl für die Küchenleitung und die Mitarbeiter als auch für das Kollegium, die Geschäftsführung und die Eltern. Sie sind wegweisend dafür, wie wir ‚unsere‘ Kinder und Jugendlichen ernähren. In unserer diesjährigen Tagung werden wir uns aus verschiedenen Blickwinkeln der Frage nähern, was eine wertvolle Mahlzeit ausmacht.

Dabei spannen wir den Bogen vom gesunden Erdboden über die Einbettung der Küche ins Schulgefüge bis hin zu schmackhaftem und gesundem Essen. Wir betrachten die Rolle des menschlichen Mikrobioms und seine Bedeutung für unsere Gesundheit. Eine fruchtbare und wirkungsvolle Zusammenarbeit im Team wird ebenfalls Inhalt der Tagung. Abgerundet wird unser Programm durch Raum für Gespräche, Austausch und weitere spannende Inhalte.

Wir freuen uns auf zahlreiche Teilnehmer*innen!

 

Zur 39. „Fachtagung für Anthroposophische Ernährung und Hauswirtschaft“ laden wir alle ein, die mit Ernährung und Verpflegung im Kindergarten und in der Schule zu tun haben.
Herzlich willkommen sind auch alle pädagogischen Fachkräfte, für die Ernährung und Ernährungsbildung relevante und zeitgemäße pädagogische Themen sind!

 

Tagungsort

Rudolf-Steiner-Schule Nürnberg
Steinplattenweg 25, 90491 Nürnberg

Tagungsgebühr 200,- € (inkl. schulische Verpflegung und Stadtführung)
Bitte die Tagungsgebühr in bar mitbringen!

Anmeldungen und Information bei: Heidi Leonhard heidimarie62(at)t-online(punkt)de

>> Programm

 

 

Save the date GAÄD

09.04.2025 Medien & Gesundheit: Teil I - Schwangerschaft und frühe Kindheit 

14.05.2025 Medien & Gesundheit: Teil II - Schulzeit 

03.12.2025 Medien & Gesundheit: Teil III - Social Media und Gaming in der Jugend

 

www.gaed.de

 

 

Termine der Vereinigung

  1. Buchmesse in Leipzig 26. bis 30. März 2025
     
  2. Vertreterversammlung Schwäbisch Gmünd 28. bis 30. März 2025
     
  3. STEINER 2025 Stuttgart Schloßplatz, 28. bis 30. März 2025  >> Flyer
     
  4. Pfingsttagung Hannover, 6. bis 9. Juni 2025
     
  5. Vertreterversammlung Kassel, 14. bis 16. November 2025
     
  6. Internationale Tagung am Goetheanum zu 100 Jahren Waldorfkindergarten vom 8. bis 12. April 2026
     
  7. 100 Jahre Waldorfkindergarten 22./23. Mai in Hannover
     
  8. Vertreterversammlung Kassel 13. bis 15. November 2025

Links

In der Zeitschrift des Didakta-Verbandes "Meine Kita" finden Sie auf Seite 26 und 27 einen Artikel "GANZHEITLICH NATURVERBUNDEN - ZEITGEMÄSS?", in welchem sich Roman Eisner mit den Waldorfkindergärten und der Person Rudolf Steiner befasst.

>> Link

 

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