Newsletter Mai 2025

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, 

Das Jahr schreitet mit großen Schritten voran. Seit dem letzten Newsletter gab es in der Vereinigung der Waldorfkindergärten zahlreiche Ereignisse und Treffen in verschiedenen Besetzungen.

Eine Fachberaterfortbildung zum Thema Inklusiver werden mit Annette Pichler fand am 21. und 22.  Februar in Kassel statt und bot reiche Anregung, Altes zu überdenken und Bewährtes weiter zu vertiefen. Gerade erreichte mich ein Bericht aus der Fachschule in Mannheim zum Thema: Wenn Inklusion als Haltung nicht mehr reicht. Sie finden diesen Bericht am Ende dieses Newsletters. 

Für die Fachberaterfortbildung im Februar 2026 wurde das Thema "Elektronische Medien" und unsere Konzeption zu allen damit zusammenhängenden Fragen in den Einrichtungen gewählt. 

Mitarbeitende aus der Vereinigung trafen sich schon am Wochenende nach der Fortbildung wieder in Stuttgart bei der internen Veranstaltung zu Rudolf Steiners Geburtstag  im Steinerhaus auf Einladung der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland (AGiD). 

Es folgte die Buchmesse in Leipzig vom 26. bis zum 29. März und parallel dazu die Vertreterversammlung in Schwäbisch-Gmünd sowie das große Event zu Steiners 100. Todestag auf dem Schlossplatz in Stuttgart.

Ganz besonders hinweisen möchten wir auf die Fortbildung Elementare Eurythmie im Kindergarten für Eurythmist:innen. Bitte geben Sie diese Information unbedingt weiter an die Eurythmist:innen in Ihrem Haus und im Umkreis Ihrer Einrichtung!

Wir wünschen eine gute Zeit im Zugehen auf  das Pfingstfest und hoffen, dass die Berichte einen Einblick in unsere Arbeit in der Vereinigung vermitteln.

 

Mit herzlichen Grüßen!
Birgit Krohmer,
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

Elementare Eurythmie im Kindergarten

Liebe Kolleg:innen in der Verwaltung, liebe Kindergartenleiter:innen,

 

bitte geben Sie die Information zur ersten berufsbegleitenden Fortbildung für elementare Eurythmie im Kindergarten an die Eurythmist:innen in Ihrer Einrichtung weiter. Es sind sowohl berufserfahrene Eurythmist:innen wie auch Berufsanfänger:innen eingeladen zu einem reichen Erfahrungsaustausch. Vielleicht haben Sie auch Eurythmist:innen in Elternzeit in der Elternschaft, für die das ein Einstieg in ein neues Berufsfeld sein könnte.

Veranstalter sind EUKI (Fachgruppe für Eurythmie im Kindergarten vom Berufsverband Eurythmie) und die Vereinigung der Waldorfkindergärten in Kooperation mit der Sektion für redende und musizierende Künste am Goetheanum. Wir werden zu Gast sein im Waldorfkindergartenseminar in Hannover, welches Ihnen bestimmt als Tagungsort der Pfingsttagung bekannt ist.

Die Teilnahmegebühr ist einmalig kostenfrei, da es sich um die erste Pilotrunde handelt.
Vielleicht können Sie die Kolleg:innen für die Reise- und Unterkunft oder den Verdienstausfall in dieser Zeit unterstützen. Es gibt Unterkünfte verschiedener Preiskategorien in der Nähe des Waldorfkindergartenseminars. Eine Liste der Unterkünfte können Sie gerne direkt dort anfordern. Auch im Waldorfkindergartenseminar gibt es eine begrenzte Anzahl an Zimmern.

Alles Weitere erfahren Sie hier

 

 

Adieu, Buchmesse...

Unser Stand auf der Buchmesse

Über viele Jahre war die Vereinigung der Waldorfkindergärten Aussteller auf der Leipziger Buchmesse – mit durchweg positiver Resonanz. Doch der Beschluss steht fest: In Zukunft werden wir unsere Ressourcen in der Öffentlichkeitsarbeit anders einsetzen.

2025 zeigte sich die die Vereinigung der Waldorfkindergärten zum letzten Mal auf der Buchmesse in Leipzig - ein letztes Mal staunende Augen über die Vielfalt und Schönheit der vielen verkleideten jungen Menschen der Manga Convention, ein letztes Mal gelungene und bereichernde Zusammenarbeit am Stand mit den Kolleg:innen der Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen, von Info 3, vom Waldow-Verlag und vom Campus Mitte/Ost.
Wir sind einer der farbenfrohesten Stände, und wir sind ein Stand, an dem man auch einmal kurz sitzen kann. Wir verschenken immer etwas - goldene Wachsmalstifte für die Kinder und die Erziehungskunst frühe Kindheit für die erwachsenen Leser:innen.

Immer wieder kommt es zu Gesprächen über unsere Pädagogik („Was ist denn bei Ihnen anders?“) und zu interessanten Begegnungen, zum Beispiel:

  • mit dem Pfarrer, der in seiner Freizeit historische Romane schreibt,

  • mit Vater & Sohn, beide Erzieher, die sich eigentlich für ein Buch interessieren, worin eine kritische Auseinandersetzung mit dem Werk Steiners erfolgt (was wir auch haben), aber schließlich ein Gespräch über die wachsende Bedeutung von Sinneserfahrungen und echter, sinnstiftender Tätigkeit suchen,

  • mit zwei jungen Männern, von denen einer mich bittet, seinem Freund kurz zu erklären, was Waldorfpädagogik ist – er kommt aus Hongkong und hat noch nie davon gehört („Ja gern, wieviel Zeit habe ich?“, so meine Antwort),

  • mit einer Gruppe junger Erwachsener, die voller Verzückung im Regal ihr erstes Lesebuch aus der gemeinsamen Waldorfschulzeit entdecken und mit leuchtenden Augen in offensichtlich schönen Erinnerungen schwelgen.

Vier Tage dauert die Messe, das ist ein ziemlicher Kraftakt. Neben unseren Publikationen bieten wir Gelegenheiten für Gespräche im kleinen Kreis. Hinter all dem steckt viel fleißige Arbeit – Aufbau und Abbau, Vorbereitung, Transport und Logistik. Vielen Dank an Annemarie und Hartmut Beye, die das seit Jahren zu ihrer Aufgabe gemacht und immer weiter perfektioniert haben.

Dieses Jahr gab es so viele Besucher wie noch nie, für Samstag wurde sogar der Zugang limitiert.
Die Füße tun weh, aber schön war es, und mit ein bisschen Wehmut werde ich an die drei Jahre zurückdenken, in denen ich für unsere Pädagogik als Fachberaterin aus der Region dabei sein durfte und vielen Menschen erzählen konnte, was an unserer Pädagogik anders und besonders ist und warum diese Themen immer wichtiger werden.

Grit Hilpert

 

 

Feier zur Vorbereitung des Events zu Rudolf Steiners 100. Todestag

Das Doppeldodekaeder symbolisiert die Doppelkuppel des ersten Goetheanums

Vom 28. Februar bis zum 1. März 2025: Anlässlich der Vorbereitung des 100. Todestages von Rudolf Steiner im März hatte die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland (AGiD) zur inneren Vorbereitung zu Festtagen nach Stuttgart eingeladen. Sie wurden durch den Vorstand der AGiD – Monika Elbert, Gerhard Stocker, Michael Schmock, Sebastian Knust, Matthias Niedermann und Aliki Kristalli – vorbereitet. Die an der Vorbereitung für das große Event auf dem Stuttgarter Schlossplatz beteiligten Menschen und Verbände waren zu einer internen Veranstaltung im Rudolf-Steiner-Haus in Stuttgart persönlich eingeladen. Für die Vereinigung der Waldorfkindergärten waren 20 Plätze vorgesehen.

Das Programm war sehr gut vorbereitet und ließ auch Zeit dafür, die Bedeutung der Anthroposophie für das eigene Leben zu befragen und einzubringen.

Am Freitagabend standen Fragen wie diese im Raum:

  • Was habe ich persönlich Rudolf Steiner zu verdanken?

  • Welche Motive der Anthroposophie haben mich besonders geprägt?

  • Welche Entwicklungsschritte sind mir möglich geworden?

Der Samstag stand unter dem Motto „Transformation“:

  • Wie und worin erlebe ich heute meine Beziehung zu Rudolf Steiner?

  • Wie verbinde ich mein Verhältnis zu Rudolf Steiner mit den Gegenwartsfragen?

  • Welche Fragen und Motive habe ich für die Zukunft der Anthroposophie, der Anthroposophischen Gesellschaft und Bewegung?

Die Fragen wurden auch in Arbeitsgruppen bewegt, und es war berührend, wie wenig wir über so zentrale Fragen voneinander wussten, obwohl wir zum Teil seit vielen Jahren oder auch Jahrzehnten zusammenarbeiten. So gab es Begegnungen mit gut bekannten und neuen Menschen, zu denen eine große Verbundenheit erlebbar war durch die gemeinsame Quelle Anthroposophie.

Der Sonntag begann wahlweise mit einer Mediation oder einer Opferfeier und es folgte eine Zusammenschau im Plenum. Was nehmen wir dankbar mit und tragen es in unsere Arbeit und im Herzen mit auf den Schlossplatz?

Zu den Festtagen auf dem Schlossplatz in Stuttgart erhielten neben den Vorständen, den Geschäftsführenden und den Referent:innen auch die Mitglieder des Koordinationskreises und der Arbeitsfelder, die Geschäftsführerkonferenz und andere langjährig verbundene oder in sonstigen Zusammenhängen für die Vereinigung tätige Persönlichkeiten eine Einladung.

Die Tätigkeitsfelder oder Produkte, die sich aus der Anthroposophie heraus entwickelt haben – wie Waldorfpädagogik, Demeter-Lebensmittel oder die anthroposophische Architektur, Medizin etc. – wurden vorgestellt, es gab Kostproben und Beschreibungen.

Als Gast geladen zu sein, sowohl im Februar wie auch im März auf dem Schlossplatz mitzuwirken oder teilzunehmen, bot viel Anregung für die Arbeit und für die ganz nahe Zukunft, wenn es gilt, unser eigenes Jubiläum „100 Jahre Waldorfkindergarten“ im kommenden Jahr zu feiern.

Die Vereinigung der Waldorfkindergärten möchte hiermit auch den Vorbereitenden von Herzen für dieses Wochenende danken. Es war ein wahrhaftig denkwürdiger Termin in der Welt!

 

 

Vorstand und Geschäftsleitungen in Schwäbisch-Gmünd

Vertreterversammlung/Mitgliederversammlung im Kontext vom 100. Todestages Rudolf Steiners, vom 28.-30. März 2025 in Schwäbisch Gmünd

Zweimal im Jahr treffen sich die Vertreter:innen der ordentlichen Mitglieder und Mitgliedseinrichtungen der Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V., um die Aufgaben, Rechte und Pflichten einer Mitgliederversammlung im Sinne des deutschen Vereinsrecht wahrzunehmen.

Im Mittelpunkt der Vertreterversammlung stand dieses Mal der 100. Todestag Rudolf Steiners. Einstimmend stellten die Teilnehmer:innen ihren persönlichen Bezugspunkt zur Person Rudolf Steiners und seinem Wirken bzw. der Anthroposophie her. Am nächsten Tag begaben sich die Vertreter:innen dann nach Stuttgart. Dort besuchten sie eine Veranstaltung auf dem Schlossplatz, wo gezeigt wurde, wie vielfältig und relevant anthroposophische Impulse den Herausforderungen unserer Zeit begegnen. Mitten in der Stadt war ein dreitägiges Fest für die Öffentlichkeit initiiert worden. Die Teilnehmer:innen zeigten sich beeindruckt von dieser Veranstaltung und konnten auch Ideen und Anregungen für ihre eigenen Veranstaltungen im nächsten Jahr mitnehmen, wenn 100 Jahre Waldorfkindergarten mit vielfältigen Veranstaltungen begangen werden. Die Region Baden-Württemberg begrüßte im Anschluss die Vertreter:innen im Waldorferzieherseminar Stuttgart bzw. im Haus des Regionalbüros und Prof. Dr. Tomas Zdrazil hielt einen reichen und anschaulichen Vortrag zum Thema "Rudolf Steiner in Stuttgart."

Zu den Themen der eigentlichen Vertreterversammlung: Die beiden Geschäftsleitungen, Sabine Cebulla-Holzki und Markus Reuvers, berichteten von den vielfältigen Aktivitäten und Projekten der Vereinigung: von neuen Buch-Projekten, von dem neuen Fortbildungsangebot für Eurythmist:innen zur elementaren Eurythmie im Kindergarten, von einem Fortbildungsangebot in der Waldorf-Kindertagespflege; aber auch davon, dass nun die Renovierung des Seminargebäudes in Hannover beginnen kann. Außerdem wurde berichtet, wie die Öffentlichkeitsarbeit mit einer neuen Agentur nun anders aufgestellt werden soll und in der Verwaltung die Software umgestellt wird.

Wie in jedem Frühjahr wurde ausführlich aus den Regionen berichtet: Dabei wurde nicht nur wieder einmal die Vielfalt der Situationen und rechtlichen Rahmenbedingungen deutlich, sondern auch die Tendenz von leicht rückläufigen Kinderzahlen. Außerdem berichteten alle Regionen, welche Ideen für 2026 zu "100 Jahre Waldorfkindergarten" entstehen.

Am Samstagabend wurde Dagmar Scharfenberg aus dem Vorstand verabschiedet. Über viele Jahre hatte sie sich maßgeblich in der Weiterentwicklung der Vereinigung der Waldorfkindergärten stark engagiert und vieles bewirkt. Dies wurde gewürdigt und ihr für ihren enormen Einsatz gedankt. Dagmar Scharfenberg ist aus persönlichen Gründen vor Ablauf ihrer Amtszeit aus dem Vorstand ausgetreten. Die Gemeinschaft hat sich dazu entschieden, keine Neuwahl für den frei gewordenen Vorstandsposten in der nächsten Vertreterversammlung vorzubereitenden. Zunächst soll die neue Organisationsstruktur evaluiert werden und im Herbst 2026 ist sowieso ein weiterer Vorstandsposten neu zu wählen.

Außerdem wurde auf der Vertreterversammlung von einem neuen Leitfaden zur Gründung neuer Arbeitskreise berichtet und die überarbeitete Konzeption zur Fachberatung beschlossen.

Grit Hilpert wurde wieder als Mitglied der Beschwerdestelle der Vereinigung der Waldorfkindergärten gewählt.

Drei Anträge aus zwei Waldorfkindergärten betrafen die "Erklärung gegen Rassismus und Diskriminierung" der Vereinigung der Waldorfkindergärten. Der Zusatz "sexuelle Orientierung" soll eingefügt werden, die Erklärung als Stellungnahme auch auf der Webseite www.anthroposophie-gegen-rassismus.de/stellungnahmen erscheinen und es soll erarbeitet werden, wie die Erklärung in den Mitgliedseinrichtungen (Kindergärten, Seminare, Fachschulen etc.) verbindlich wirksam werden kann.

Frank Kaliss, Mitglied im Vorstand

 

 

2025 STEINER Stuttgart: Rückblick

Unser Zelt

Am letzten Märzwochenende, anlässlich des 100. Todestages von Rudolf Steiner, verwandelte sich der Schlossplatz in Stuttgart in einen Ort, an dem Anthroposophie in vielen Praxisfeldern erlebbar wurde: Unter dem Motto „Vielfalt lieben“ präsentierten sich über 80 Organisationen, Verbände und Unternehmen aus den Bereichen Pädagogik, Medizin, Spiritualität, Landwirtschaft und Gesellschaft mit Informationen und Angeboten, die neue Perspektiven auch sinnlich erfahrbar machten.
Auf einer Kulturbühne wurden einem breit interessierten Publikum Konzerte, Diskussionen, Eurythmie, Zirkus, und einiges mehr dargeboten. Es gab zahlreiche Diskussionsforen und Beiträge in vielfältigen Besetzungen. Die Christengemeinschaft bot auf dem Schlossplatz Menschenweihehandlungen an.

Die Vereinigung der Waldorfkindergärten war mit einem eigenen Zelt vertreten: Auf knapp 100 Quadratmetern gab es Informationen über die Arbeit der Waldorfkindertageseinrichtungen und der Waldorfkindertagespflege sowie – als praktisches Beispiel – zu den Handgestenspielen von Wilma Ellersiek, die von zahlreichen interessierten und wohlwollenden Besucher:innen wahrgenommen wurden. Viele Kinder besuchten das Puppenspiel „Eine Osterhasen-Geschichte“ und „Pöm und Pam – Heitere Handgestenspiele in mehreren Sprachen“. Anschließend konnten die Kinder mit von Stockmar gespendeten Bienenwachs- und Wachsmalblöckchen ihre eigenen Osterhasenlandschaft gestalten. Unser Zelt war durchgehend gut besucht, aber es war nie hektisch, insbesondere nach den Puppenspielen wurde eifrig und ausdauernd geknetet. Es waren über 40 Erzieher:innen am Mal- und Knettisch, immer zwei pro Schicht über die drei Tage verteilt. Dank des Hasenpuppenspiels und vorgekneteter Hasenlandschaften auf den Arbeitstischen gab es reichlich Anregung.

Die Wachsknäuel für das Kneten waren nicht nur optisch schön, sondern auch sehr kinderhandtauglich: Die Kinder können selbst ein Stück Wachs von der Rolle nehmen, der schmale Streifen lässt sich auch von Kinderhändchen gut erwärmen. Sehr gerne haben insbesondere die älteren Mädchen zwei Farben „verkordelt“ und Mischfarben geknetet.

Wiederholt wurde von pädagogischen Fachkräften gefragt, wie „Waldorf“ es macht, dass Kinder so vertieft und konzentriert selbstständig arbeiten. Es waren ja eine bunte Mischung aus Stadtbummlern sowie andererseits Kindern, die sich freuten, „ihre“ Erzieherin zu treffen … Die Atmosphäre im Zelt war geprägt von der guten Vorbereitung und der waldorfpädagogischen Grundhaltung, dass nichts erklärt werden muss, um ins Tun zu kommen – Anteilnahme und Schauen reichen aus. So konnte auch hier ein Kernstück der Waldorfpädagogik für die frühe Kindheit erlebbar werden. Die Kleinsten schaufelten Holzplättchen hin und her und badeten die Hände, das Material erspürend, am Stand der Kindertagespflege, während die Erwachsenen den Ruhe gebenden Rahmen hielten. Bei den Handgestenspielen wurde erst zugeschaut, nach einer Weile machten die Kinder, zum Schluss auch die meisten Erwachsenen mit. Besonders erfrischend war die Wiederholung desselben Spieles durch verschiedene Muttersprachler in Französisch, Koreanisch, Kroatisch, Russisch und andere. Vielfalt in den Sprachen und wiedererkennbare Bewegungen zu den beiden Gesellen Pöm und Pam schuf viel Verbindendes. So war ein steter Wechsel zwischen der Tätigkeit Erwachsener und Freiraum für die Arbeit der Kinder gegeben.

Die drei Postkarten mit Steinerzitaten erfreuten sich großer Beliebtheit und gaben Anlass für Gespräche: „Da steht ja eigentlich dreimal dasselbe von jeweils einem anderen Standpunkt aus.“

Da die Vertreterversammlung aus Schwäbisch-Gmünd am Samstag auf dem Schlossplatz zu Gast war, gab es auch hier viele freudige Begegnungen mit Mitarbeitenden aus den verschiedenen Arbeitsfeldern, Regionen, den Vorständen und der Vereinigung. Frau Elbert von der AGiD begrüßte und die beiden Autoren der Festschrift „STEINER 2025“ – Benjamin Brockhaus und Börries Hornemann – gaben diese den Vertreter:innen mit zur Lektüre auf dem Rückweg.

Besonders schön waren für uns die Besuche von Mitarbeitenden aus den Mitgliedseinrichtungen, die Möglichkeit für Gespräche abseits des Alltags boten. Unser besonderer Dank gilt den zahlreichen Menschen, die zu einem guten Gelingen beigetragen haben: Rund 60 Menschen verzauberten das einfache Zelt in einen Ort, an dem sich Kinder und Erwachsene wohl und willkommen fühlten. In solchen Momenten wird die Bedeutung der Vereinigung spürbar.

Dankbar für die schönen Begegnungen und beglückt von vielfältigen Eindrücken blicken wir auf das letzte Märzwochenende zurück. Für das anstehende Jubiläumsjahr 2026 gibt es uns Inspiration, Mut und macht Lust auf weitere Begegnungen.

Im Folgenden finden Sie ein paar Eindrücke aus unserem Zelt. Zum Durchklicken der Fotos finden Sie jeweils rechts und links im Bild kleine Pfeile.

Wenn Inklusion als Haltung nicht mehr reicht

Fachschule Mannheim

Inklusives Arbeiten ist mehr als Methode und als Haltung — es ist Mensch unter Menschen sein.

 

Als ich um die Jahrtausendwende im Kindergarten zu arbeiten begann, hatte ich die ersten Kinder mit Migrationshintergrund in meinen Gruppen. Und die ersten Kinder, die aus sozialen Verhältnissen kamen, die wir als prekär bezeichnen. Ich kam frisch von der Uni und wollte vorurteilsfrei und offen auf diese Kinder zugehen. Im normalen Alltag klappte es scheinbar gut. Doch wusste ich ja gar nichts von der Normalität ihres Alltags. Ich bin von meinem Alltag ausgegangen. Heute bin ich mir bewusst, dass das schon ausgrenzend und arrogant war.

15 Jahre später hatte ich die ersten zwei Kinder mit Trisomie in unserer Gruppe, und ich hatte großen Respekt vor der Aufgabe, sie zu integrieren, und der Frage, wie ich ihnen begegnen sollte. Ich hatte mir Vorstellungen gemacht, welche Schwierigkeiten auf mich zukommen könnten. Auch hier wollte ich möglichst inklusiv sein. Denn schließlich hatte ich in der Auseinandersetzung mit der Waldorfpädagogik erkannt, dass diese für mich die inklusivste Pädagogik ist, die ich erlebt habe. Wenn wir in der Waldorfpädagogik davon ausgehen, dass jede:r von uns einen individuellen, einzigartigen Schicksalsweg hat, dann ist es meine Aufgabe als erziehende Person, jedes Kind individuell passend nach seiner Lebenssituation zu begleiten. Und das gilt genauso für das Kind, dass aus dem Ausland hierherkommt, wie für das Kind, das eine Beeinträchtigung oder einen Assistenzbedarf hat, wie auch für das Kind, das scheinbar wie alle andern aussieht und dennoch individuellen Herausforderungen mit sich bringt.
Also – das war das, was mich an der Waldorfpädagogik fasziniert hat: diese Haltung, jeden Menschen, jeden Entwicklungsweg individuell zu sehen und mich so zu verändern, dass ich diesem Menschen immer die beste Begleitung anbieten kann – ein hohes Ideal.
Und auch mit den zwei Kindern mit der Trisomie fiel mir der alltägliche Umgang leicht. Es fiel mir leicht, den Menschen zu sehen, aber es fiel mir schwer, sie nicht als „besonders“ zu sehen, nicht immer zu überlegen, ob sie nicht etwas „Besonderes“ brauchten. Es fiel mir schwer, mich nicht „besonders“ darüber zu freuen, welche Entwicklungsschritte, welchen Entwicklungsweg sie hinter sich hatten. Machte ich sie damit nicht wieder besonders? Grenzte ich sie damit nicht wieder ab, obgleich aus vordergründig positiven Gründen? Müsste ich mich nicht über die anderen Kinder genauso besonders freuen?

Noch einmal zehn Jahre später und mit zehn Jahren mehr Erfahrung im Unterrichten habe ich es übernommen, die Klassenlehrerin der inklusiven Klasse für sozialpädagogische Assistenten an der freien Fachschule zu sein. Als wir die Klasse planten, sollte es eigentlich „nur“ eine Klasse für Menschen werden, die mit Hauptschulabschluss in den erziehenden Beruf gehen wollten. Dann kam die Anfrage, ob wir eine sechzehnjährige Schülerin mit Down-Syndrom aufnehmen würden. Für uns im Kollegium war klar, dass wir das versuchen wollten, dass wir das machen wollten, denn schließlich denken wir inklusiv. Und wir setzten uns mit dem heilpädagogischen Fachbereich, vor allem mit Prof. Ulrike Barth zusammen, um zu sehen, was wir machen müssen.
Und dann lernte ich die Klasse kennen. Nach wenigen Wochen merkte ich: Es ist die inklusivste Klasse, die wir in der Schule unterrichten. Doch dieses „besonders Inklusive“ macht nicht das Mädchen mit Down-Syndrom aus, sondern dieses „besonders Inklusive“ macht die Mischung dieser Klasse aus. Die Mischung hat alles drin. Wir haben Schüler über 25 Jahre, die bisher noch keine Ausbildung abgeschlossen haben, aber ganz vernünftig im Leben stehen und genau wissen, dass sie hier jetzt eine Chance haben, eine Ausbildung zu machen. Wir haben mehrere Schülerinnen aus Lateinamerika, die dort schon ein Abitur gemacht haben und studieren wollten und sich dann entschieden haben, nach Deutschland zu kommen. Und wir haben Schülerinnen aus Uganda, die sich untereinander vorher nicht kannten, die als Au-Pair-Mädchen nach Deutschland gekommen sind, die dabei gemerkt haben, dass sie im Bereich der Erziehung lernen wollen und nun den sozialpädagogischen Assistenten machen. Wir haben Schülerinnen, die in der Hauptschule vergessen wurden, die vielleicht mehr könnten, aber zu der Zeit, als das Lernen angesagt gewesen wäre, auf anderen Wegen waren. Wir haben Schülerinnen, die verschiedene familiäre, gesundheitliche oder andere Lebensdramen erlebt haben und deswegen erst jetzt zu uns zu einer Ausbildung kommen. Ich habe 20jährige, die aufgrund der Lebensschicksale die Erfahrung gemacht haben, dass es wichtig ist, zuverlässig zu sein, aber gleichzeitig noch ganz jung sein wollen und das Leben genießen wollen. Und ich habe Schülerinnen, die gerade aus der Schule kommen. Die Schule grundsätzlich doof finden, für die der Stoff gerade irrelevant ist; das Wichtigste an der Schule ist für sie der soziale Umgang mit den anderen Gleichaltrigen. Das ist ein Ausschnitt der Schüler:innenschaft, und damit habe ich sie auch schon wieder als Problemfälle und nicht als Individuen beschrieben und sehr einfach eingeordnet.

Im Sommer hatte ich gedacht, ich gehe in diese Klasse mit meiner inklusiven Haltung, dass jeder Mensch richtig ist, wie er oder sie ist, dass jedes Verhalten eine Überlebensstrategie ist, dass jeder Mensch nur einen Schubser oder eine Begleitung für die eigene Entwicklung braucht. Im ersten halben Jahr hatte ich das Gefühl, ich vermittle kein Fachwissen, sondern ich bin nur da, um diese unterschiedlichen, vom Leben geprüften jungen Menschen zu begleiten, die alle ein Riesen-Päckchen tragen. Und dass sie alle der einen Schülerin mit Down-Syndrom helfen. Und dass man einfach Fachwissen hinwirft, und dann werden alle den Beruf erreichen.

Ich merkte zunächst, dass die Gruppenbildung auf den ersten Blick einfach wirkte, denn die Schüler:innen merkten, dass alle dieser Klasse früher einmal Außenseiter waren. Und ich verlangte von ihnen, dass sie nach den anderen schauten und wahrnehmen, was der andere braucht, ohne sich selbst zu verlieren. Ein Selbstverständnis, das ja schon in den Klassen der Fachschule nicht so einfach ist.

Dennoch entstand eine schöne Klassengemeinschaft, aber es kam immer wieder zu Knackpunkten, wo es miteinander nicht ging. Es kam zum Vorschein, dass alle nicht wussten, wie sie mit unserem Mädchen mit Down-Syndrom umgehen sollten. Denn bei ihr war ein Assistenzbedarf offensichtlich oder erwartbar, dass ihr geholfen werden muss. Hier entstand auch von uns Lehrenden eine Erwartung an die Klasse. Die Klasse beschwerte sich nicht, aber es gab komische Vorfälle. Wir hatten das Gefühl, dass sie es vielleicht schwierig hat, in die Gruppe zu kommen, und dass es vielleicht schwierig für ihre Sitznachbar:innen ist, wenn immer die gleichen Mitschüler:innen ihr helfen müssen.
So kam die Idee auf, ein Patensystem zu entwickeln: Woche für Woche sollten zwei andere Klassenkamerad:innen sie intensiver unterstützen, oder sie bei dem begleiten, was sie braucht. Wir, die Heilpädagog:innen, Lehrenden und die Mutter fanden das eine gute Idee.
Doch im Klassengespräch mit den Schüler:innen, das wir erst mal ohne das Mädchen mit Down-Syndrom führten, hatten alle so großen Respekt vor der Aufgabe sie zu begleiten, dass keine:r sich meldete, oder höchstens mir zuliebe. Sie sahen es alle als eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe an und sahen sich alle selbst mit einem Krückstock in der Hand und einem lieben Päckchen auf der Schulter.
Eine Schülerin drückte es im Vertrauen so aus: „Ich weiß, wie es ihr geht. Ich kann mich in sie hineinversetzen und möchte ihr helfen, aber ich brauche doch auch Hilfe. Und ich finde die Klasse so toll, denn wir alle sind gleich und haben auch solche Erfahrungen gemacht und brauchen Hilfe. Wir alle sind oder waren wie sie.“ Schließlich fragten wir das Mädchen mit Down-Syndrom, wie sie das Patensystem fände, was sie sich wünscht als Unterstützung, und ihre Antwort war, dass dies die erste Klasse sei, in die sie ohne Begleitung reingegangen ist, und dass sie eigentlich so behandelt werden möchte wie alle anderen. Sie möchte jemanden haben, mit dem sie in der Pause reden kann. Sie möchte mal jemanden haben, den sie um Hilfe bitten kann. Aber sie möchte auch um Hilfe gebeten werden.
Und dann sah ich in jedes Gesicht meiner Schülerin und dachte: „Genau das ist es, was wir alle brauchen.“ Wir brauchen keine Paten, aber wir brauchen die gesamte Gruppe, die uns immer wieder aufheitert, und jede:r von uns braucht mal eine Hilfe, um etwas abzuschreiben, weil die Brille vergessen wurde, braucht Hilfe, weil etwas runtergefallen ist, braucht jemanden, mit dem man lachen kann.
So machten wir als Klasse aus, dass wir uns alle gegenseitig helfen, dass keine:r irgendwo in der Ecke alleine dasteht, sondern sich immer jemand findet, der einem hilft.

Nach einem knappen dreiviertel Jahr des Unterrichtens und Begleitens in dieser besonderen — der inklusivsten — Klasse, wird mir klar: Die Herausforderung für diese Klasse ist nicht der eine Mensch, der offensichtlich nach außen hin Assistenzbedarf hat. Das Inklusive dieser Klasse ist, dass wir viele Menschen mit deutlich unterschiedlichen Lebens-Herausforderungen haben.

Meine inklusive Haltung hat viel dazu beigetragen, dass sich eine Gruppe zu bilden begann, in der niemand auffällt, weil alle hier ein Lebenspäckchen haben. Doch diese inklusive Haltung hat mir beim Unterrichten oft nicht geholfen. Ich merke, dass ich in dieser Klasse neben der Haltung viele Methoden brauche. Ich muss manchmal den Schüler:innen den Stoff vermitteln wie in der ersten Klasse. An anderen Tagen kann ich sie ansprechen mit Diskussionen und Meinungen und Fachwissen wie bei den Fachschüler:innen in der Erzieher:innen-Ausbildung, und manchmal muss ich sie ansprechen, indem ich ihnen einfach nur sage, was sie zu tun haben, ohne es ihnen zu erklären. Was ich aber merke, ist, was sie alle vereint: Das gute Herz für die Kinder. Sie haben einen unbändigen Willen, den Kindern die Welt besser zu machen, als sie sie selbst erlebt zu haben. Das verbindet die Klasse.

Aus ihren schlechten Vorerfahrungen entwickelt sich nun durch die Erfahrungen in dieser Klasse, in der jede:r besonders ist, wie es anders gehen kann. Sie werden Kinder besser in den Einrichtungen aufnehmen können. Sie sind nicht mehr die Außenseiter, der oder die Besondere, sondern eine:r unter vielen.

Sie alle sind bei uns an der Schule richtig, weil diese inklusive Haltung — Jede:r ist eine Persönlichkeit und jede:r braucht einen eigenen individuellen Lernweg – gelebt wird.
Was mir dann erst vor wenigen Wochen auffiel, ist, dass auch sie mich mit meinen Unzulänglichkeiten und Lebenspäckchen aufnehmen. Auch ich bin nur eine Person in der Gruppe. Als wir alleine — die zweite begleitende Lehrkraft war krank geworden — im Wald waren und es zu regnen anfing, jede:r etwas anderes wollte und ich nicht mehr wusste, wie ich führen kann, sodass alle zufrieden sind, stand eine Schülerin auf und sagte „Frau Berkmann, Wir können jetzt Gruppen machen. Dann kann jede:r das machen, was er oder sie machen möchte.“ Ich war ihr so dankbar, dass sie meine Verzweiflung gesehen hat und mich da rausgeholt hat, indem sie einfach für einen kurzen Moment die Führung übernahm.

Nach neun Monaten ist die Gruppe nicht nur Schüler:innen-Gruppe geworden, sondern sie haben mich als Lehrkraft auf Augenhöhe mit in die Gruppe aufgenommen. Ich bin auch eine Besondere unter uns Besonderen.
Das ist das, was ich aus den ersten neun Monaten des Unterrichts in dieser inklusiven Klasse gelernt habe, und ich glaube, dass diese Klasse diese Erfahrung mit in die Einrichtung bringt, wie man inklusiv leben kann, wie sie besser als ich das Besondere in den einzelnen Schüler:innen aufnehmen können, ohne es als besonders zu erleben, sondern jede:n Einzelne:n normal als erleben, denn das ist doch inklusiv. Wenn ich jeden Menschen individuell und als besonders ansehe, dann ist keine:r mehr außen vor.

Was davon kann ich auf die Arbeit im Kindergarten übertragen? Einmal, da wir alle Kinder als individuell und einzigartig mit einem einzigartigen Entwicklungsweg sehen, ist für uns in der Waldorfpädagogik Inklusion schon immer Teil der Pädagogik.
Wenn wir diese Haltung zeigen, hilft es viel. Dennoch reicht die Haltung nicht aus, sondern wir müssen einsehen, dass zur Inklusion auch gehört, immer wieder nach einem neuen und vor allem passenden Weg – und damit Umgang mit jedem einzelnen Kind suchen müssen. Und manchmal kommen uns diese passenden Wege von den Kindern entgegen, wir müssen nur sehen, dass auch wir nicht mehr oder weniger individuell und einzigartig sind als es jedes einzelne Kind ist.

Und noch etwas will ich Ihnen mitgeben: Stellen Sie diese besonderen Menschen ein. Sie haben die Welt bisher aus einer anderen Richtung erlebt als wir. Genauso, wie ich vor 25 Jahren dachte, ich behandele die migrantischen Kinder gleich und normal, ohne deren Normalität zu kennen, so denken wir oft, dass wir das Schulleben, die bisherigen Erfahrungen der Menschen mit Hauptschulabschluss oder mit Assistenz-Bedarf kennen, dass diese sich nicht von unseren Erfahrungen unterscheiden. Das stimmt nicht. Sie unterscheiden sich – aufgrund ihrer eigenen, wertvollen Erfahrungen, die sie haben überleben lassen. Deshalb haben sie eine besondere Empathie für alle Menschen in Not. Daher stellen Sie bitte sozialpädagogische Assistenten (in Ba-Wü eine vollständige dreijährige Ausbildung) und auch Menschen mit Assistenzbedarf ein. Sie brauchen manchmal andere Methoden im Umgang mit ihnen, aber sie bringen andere, ergänzende Erfahrungen und eine hohe Empathie mit.

 

Patricia Berkmann-Lange

Dipl. Pädagogin / Waldorferzieherin

 

 

Anregung

Diesen Bericht haben wir dankenswerterweise von Edzard Keibel erhalten. Er soll eine Gesprächsgrundlage sein und zur Weiterarbeit an diesem Thema anregen.

zum pdf>>

 

 

Termine der Vereinigung

  • Livestream Medien & Gesundheit Teil II Mittwoch, 14. Mai 2025 , 18.00-21.30 Uhr >> Flyer
  • Pfingsttagung vom 6. bis 9. Juni 2025 in Hannover
  • Vertreterversammlung in Kassel 14. bis 16. November 2025

Vorschau Termine 2026

  • Internationale Tagung am Goetheanum zu 100 Jahren Waldorfkindergarten vom 8. bis 12. April 2026 
  • 100 Jahre Waldorfkindergarten: Feier der Vereinigung der Waldorfkindergärten vom 22. bis 24. Mai 2026 in Hannover 
  • Vertreterversammlung in Kassel 13. bis 15. November2026

Tipps

  • Medienratgeber für Eltern in Fremdsprachen

    Für Eltern und pädagogische Fachkräfte gibt es bei ECHT DABEI einen Medienratgeber für Eltern.
    Der Trägerverein MEDIA PROTECT e.V. stellt diesen Medienratgeber auch in Übersetzungen zur Verfügung: Es gibt ihn in Russisch, Spanisch, Englisch, Niederländisch,Türkisch, Slowakisch und Arabisch (Stand 2025). Inhaltlich ist er gleich, nur im Layout von MEDIA PROTECT gestaltet. Dieser steht zum Download zur Verfügung.

  • Studie zur Waldorfpädagogik und Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung

    Auf der Webseite von Waldorf Ressources ist ein Artikel über eine Studie zu den sieben Kernprinzipien der Waldorfpädagogik für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) nachzulesen. Autorinnen sind Nor Amalina Binti Rusli und Katinka Bacskai aus Ungarn. Die Studie ist in englischer Sprache geschrieben.

    Die Waldorfpädagogik bietet einen entwicklungsgemäßen, erlebnisorientierten und akademisch anspruchsvollen Bildungsansatz. Sie zielt darauf ab, lebenslanges Lernen bei allen Schüler:innen anzuregen und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit zu geben, ihre individuellen Fähigkeiten voll auszuschöpfen. Ziel dieser Studie ist es daher, herauszufinden, wie die sieben Kernprinzipien der Waldorfpädagogik Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) helfen können, sich zu entfalten.

    Nach Priyanti und Warmansyah (2021) wird die Waldorfmethode eingesetzt, um Kindern zu helfen, eine feine Mischung aus echten Erfahrungen zu machen, die zu einem starken Vertrauen in ihre Fähigkeiten führt. Damit werden die erworbenen Fähigkeiten speziell für ASS-Kinder nutzbar gemacht. Darüber hinaus kann die Bedeutung dieser Arbeit auch dem Bildungssystem dabei helfen, die methodischen Grundlagen zu ermitteln, die diesen besonderen Kindern zugutekommen. Diese Studie stellt auch eine Überprüfung der Literatur dar und versucht festzustellen, wie die sieben Schlüsselprinzipien der Waldorfpädagogik das moralische Wachstum der Kinder unterstützen und sie zu freiem und unabhängigen Denken ermutigen kann, was die Selbstfindung fördert.

    Kinder mit ASS profitieren in hohem Masse von Erziehungsphilosophien, welche die Entwicklung von erfolgreichen sozial-emotionalen Verhaltensweisen und akademischen Fähigkeiten fördern. Die Waldorfpädagogik, eine Erziehungsphilosophie, die entwicklungsgerechtes, praktisches Lernen betont, verbessert nachweislich die sozialen und akademischen Ergebnisse von Kindern mit Behinderungen wie ASS.  Weiter

     

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