Zusammenarbeit, Verantwortung und Selbstverwaltung in der Waldorfkindertageseinrichtung
Grundlagen und Praxis eines modernen Organisations- und Führungsverständnisses
AUSGANGSLAGE
Diese Weiterbildung wird auf die Fragen und Probleme eingehen, wie sie sich in Waldorf-
Kindertageseinrichtungen im Zusammenhang mit deren Führung stellen. Zum einen sind es die
Fragen nach einer fruchtbaren, aufgabenorientierten Zusammenarbeit, der Verteilung von
Verantwortung, des Umgangs mit Ressourcen, der fachlichen und sozialen Qualitätsentwicklung.
Zum anderen sind es vertragliche Vereinbarungen, Bildungspläne und Gesetzesvorgaben, die
erfüllt werden müssen.
In der Praxis steht dieser Aufgabenfülle ein oft kleiner Kreis von Verantwortungsträgern gegenüber,
der häufig wechselt, zum Teil ehrenamtlich arbeitet und in die Fragestellungen nicht eingearbeitet
wurde. Die dadurch entstehende Überforderung kann dann Ursache werden von
Missverständnissen und Kräfte zehrenden Konflikten.
In der Fortbildung lernen die Teilnehmenden Gesichtspunkte, Methoden und Instrumente des
Verfahrens „Wege zur Qualität“ kennen, mit deren Hilfe der Aufgabe angemessene
Führungsstrukturen und -prozesse entwickelt werden können. Die Bedeutung der Selbstverwaltung
als notwendige Entwicklungsbedingung für den modernen Menschen wird dabei anhand der
arbeitsmethodischen Grundlage der „Sozialen Dreigliederung“ Rudolf Steiners einbezogen.
FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG
Mit dem Begriff Führung wird vielfach noch das Bild der Hierarchie und der charismatischen
Führungspersönlichkeit verbunden. Führung wäre demnach eine mitgebrachte und deshalb kaum
erlernbare Fähigkeit. Dieser traditionellen Auffassung stellen wir das Bild des entwicklungsfähigen
Menschen gegenüber, der kompetent Eigenverantwortung entwickeln und seine Aufgaben im
Rahmen institutioneller Selbstverwaltung selbst regeln kann – und will. Wenn Selbstverwaltung als
ineffektiv erlebt wird, liegt das an der fehlenden Weiterentwicklung dieser Organisationsform.
FÜHRUNG UND FÄHIGKEITSENTWICKLUNG
Für viele Organisationen ist die Ausbildung ihrer Führungskräfte eine Selbstverständlichkeit.
Selbstverwaltete Organisationen verlassen sich demgegenüber oft auf die mitgebrachte Begabung
und den sogenannten, gesunden Menschenverstand. Es ist aber längst offensichtlich, dass
fehlende Kompetenz auf diesem Feld auch in Selbstverwaltungsgemeinschaften zu ineffizienter
Organisation, Entscheidungsunfähigkeit und Konflikten führt. Das sind Hinweise auf
Schulungsbedarf, die Rückkehr zur hierarchischen Führung wäre der falsche Weg.
FÜHRUNG UND FÜHRUNGSPROZESSE
In der Weiterbildung werden zeitgemäße Antworten mit und für Menschen, die Verantwortung in
selbstverwalteten Waldorfkindertageseinrichtungen übernehmen, entwickelt. Dazu liegt eine 25-
jährige praktische Qualitäts- und Organisationsentwicklungserfahrung mit dem für selbstverwaltete
Institutionen entwickelten Ansatz „Wege zur Qualität“ vor. Das vertiefte Verständnis der Prozesse,
in denen Verantwortung erlebt werden kann, die Entwicklung der persönlichen Führungsfähigkeiten
und geeignete »Werkzeuge« fundieren die Selbstverwaltung neu.
Die Teilnehmenden bringen ihre eigenen Praxisfragen mit in die Weiterbildung ein. Als
Arbeitsformen werden Referate, Übungen und umsetzungsorientierte Arbeit an
Führungsinstrumenten eingesetzt. Zwischen den Modulen können die Teilnehmenden
entsprechende Entwicklungsprozesse zum Thema Führung in ihren Einrichtungen veranlagen und
in Lerngruppen als Intervision bearbeiten, die am Ende der Fortbildung gemeinsam ausgewertet
werden. Die Intervisionsgruppen können auch zur inhaltlichen Aufarbeitung der Inhalte genutzt
werden
Die Teilnehmenden
· erwerben sich ein vertieftes Verständnis von Zusammenarbeit, Führung und Verantwortung
im Einklang mit Idee und Praxis der Selbstverwaltung
· lernen die Gestaltungskräfte und -prozesse einer modernen Aufgabengemeinschaft kennen
· entwickeln Gestaltungsfähigkeit für die Realisierung ihres Impulses mit klaren Strukturen
und Prozessen
· lernen gegenseitig von ihren Erfahrungen und stellen sich selbst eine Projektaufgabe, die
sie im Kursverlauf bearbeiten
· führen gegenseitig Intervision durch
Bettina Held
Waldorfpädagogin, selbstständige Beraterin für Organisations- und Qualitätsentwicklung (Wege zur
Qualität), Mediatorin
Birgit Krohmer
Waldorfpädagogin, Heileurythmistin, Fachberaterin
Tobias Raedler
Geschäftsleitung Gemeinschaft Altenschlirf, geschäftsführender Vorstand Waldorfkindergarten
Schloss Eisenbach, Mitglied der Verfahrenskonferenz Wege zur Qualität
Dr. Michael Ross
Sozialwissenschaftler, selbstständiger Berater im Bereich Soziale Dreigliederung, Organisationsund
Qualitätsentwicklung (Wege zur Qualität)
Vanessa Ulfig
Fachanwältin für Arbeitsrecht und Rechtsanwältin.
Gem.Law Rechtsanwälte Ulfig & Wenzl PartG mbB
Die Weiterbildung ist für Geschäftsführer:innen der Regionen, Geschäftsführer:innen der
Waldorfkindertageseinrichtungen, Leiter:innen, Pädagogische Fachkräfte, Vorständ:innen
und weitere Verantwortungsträger:innen in den Gremien der Kindertageseinrichtung
geeignet.
Die Teilnehmenden stehen entweder bereits in der Verantwortung oder sie bereiten sich auf eine
derartige Aufgabe in Kindertageseinrichtungen vor.
12 bis 20
90 Stunden a 5 Module
Termine der 5-teiligen Weiterbildung:
1. Modul: 31. Januar / 1. Februar 2025. Veranstaltungsort: Oberursel
2. Modul: 16./17. Mai 2025. Veranstaltungsort: Voraussichtlich Bad Vilbel
3. Modul: 25./26. Juni 2025. Per Zoom
4. Modul: 26./27. September 2025. Veranstaltungsort: Oberursel
5. Modul: 28./29. November 2025. Veranstaltungsort: Voraussichtlich Bad Vilbel
Anmeldung, Organisation, Fragen über Frau Nina Seibert: seibert@waldorfkindergarten.de
Mobil 0162-7198804
Vereinigung der Waldorfkindergärten Region Hessen
Ahornweg 91
61440 Oberursel
Pädagogische Fachkräfte, Eltern, Quereinsteiger:innen, Weitere Mitarbeitende
Online, Präsenz
31. Januar 2025 bis 29. November 2025
775,00 €
Vereinigung der Waldorfkindergärten Region Hessen
seibert@waldorfkindergarten.de
Anmeldeschluss ist Freitag, der 10. Januar 2025.