Newsletter Oktober 2023

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser des Newsletters der Vereinigung der Waldorfkindergärten,


hier finden Sie den ersten Newsletter im neuen Kindergartenjahr. Der Newsletter ist zum einen als Verbindung zwischen den Waldorfkindertageseinrichtungen sowie für Waldorf-Kindertagespflegepersonen, für unsere Mitarbeiter:innen in den Ausbildungsstätten und in der Fachberatung und für die in den Regionen Tätigen initiiert worden. Er  wurde  vor allem auch als Verbindung zwischen der Basis und der Vereinigung ins Leben gerufen und sollte in beide Richtungen wechselseitig wirksam werden.

Zum anderen bietet er Einblick in unsere Bewegung für befreundete Institutionen und alle Freunde und Freundinnen unserer Bewegung, wie auch ehemalige mit uns verbundene Eltern und Vorstände oder andere Mitarbeitende.

Sie finden Nachrichten und Veranstaltungen unserer Kooperationspartner im Terminkalender und bei den Links. Es wurde immer wieder gewünscht, die Flut der E-Mails durch Hinweise auf Einzelveranstaltungen einzudämmen. Diese finden Sie hier im Terminkalender. Bitte pflegen Sie Termine für unsere Gemeinschaft in Coyo ein, diese werden bei allgemeinem Interesse von dort aus exportiert.

Außerdem gibt es jetzt eine E-Mail-Adresse für den Newsletter. Gerne können Sie uns Berichte über besondere Ereignisse, neue Impulse oder Mitteilenswertes aus ihren Tätigkeitsfeldern zukommen lassen. Auch Fragen sind willkommen.

newsletter(at)waldorfkindergarten(punkt)de

Die Herausgabe des Newsletters liegt seit Juni 2023 in meiner Hand. Frau Dr. Kirch und Frau Posavec haben  den Newsletter von Anfang an, seit 2015, redaktionell begleitet bzw. grafisch gestaltet. An dieser Stelle sei ihnen ganz herzlich gedankt für ihren Einsatz und die stille Arbeit im Hintergrund!

Sie können den Newsletter als Einrichtung, aber auch als interessierte Privatperson auf ihrem Account abonnieren. Bitte melden Sie sich dazu über unsere Homepage an. 

Birgit Krohmer
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

Von der Geschäftsführung zur Geschäftsleitung - Fragen an Sabine Cebulla Holzki

Im vorangegangenen Newsletter hat sich Oliver Langscheid nach fast 22 Jahren aus der Arbeit als Geschäftsführer der Vereinigung der Waldorfkindergärten verabschiedet. Hier stellt sich Sabine Cebulla-Holzki aus dem eneuen Geschäftsleitungsduo vor. Mit dem Wechsel wurde zugleich eine neue Arbeitsweise – Ergebnis eines längeren Organisationsentwicklungsprozesses – eingeführt.

Was war Ihr Motiv, sich auf diese Stelle zu bewerben?

Die Kindheit zu schützen, Waldorfpädagogik zeitgemäß umzusetzen und sie als Kulturimpuls zu vertreten sind die Grundmotive unsere Vereinigung. Sie haben an Aktualität nicht verloren, im Gegenteil, und ich bin sehr mit diesen Motiven verbunden.

Mit dem Organisationsentwicklungsprozess wollen wir versuchen, diese Ziele konzertierter, konzentrierter und kontinuierlicher zu erreichen. Vor allem sollte erlebbarer werden, was wir erreichen.
Dafür will ich mich einsetzen. Ich bin im Sternzeichen der Jungfrau geboren. Ich freue mich, wenn es gut läuft, und bislang ist mir das auch häufig gut gelungen.


Bitte stellen Sie sich kurz vor und geben Sie uns einen Einblick in die bisherigen Tätigkeiten.

Mit einem Sozialpädagogik-Studium, Leitungserfahrung in einem städtischen Kindergarten, meinem Mann (Architekt) und zunächst zwei Kindern standen wir vor Waldorfschule und -Kindergarten und suchten nach dem richtigen Ort für unsere beiden Kinder sowie nach einer Pädagogik, die uns überzeugte. Wir waren kritisch! Ich hatte unterschiedlichste Konzepte kennengelernt und erlebt, mit anderen Eltern hatten wir bereits ein Kinderhaus gegründet.

Angesichts dieser Vita waren die „Waldorfs“ zunächst etwas reserviert. Aber wir brachten Engagement mit. Eine Initiative im Aufbau kann dazu kaum Nein sagen. Und die Familie wuchs, mit fünf Kindern wurden wir im Laufe der Jahre zu einer echten Konstante in der Gemeinschaft.

Mein Berufsleben bekam eine andere Richtung. Es war ein bisschen wie in der Adventsspirale: Interessierte Mutter, Elternbeirat, Vorstand, Waldorferzieher-Ausbildung, Arbeit im Elternseminar, Aufbau der Kleinkindarbeit dort, regionale Arbeit, Fachberatung und schließlich, ziemlich genau zehn Jahre lang, dann tätig in der Ausbildung als Leitung des Waldorfkindergartenseminars in Hannover!

Ein großartiges und vielfältiges Arbeitsfeld!


Können Sie bereits zukünftige Arbeitsschwerpunkte benennen?

Die Vereinigung der Waldorfkindergärten ist ein ziemlich großer Organismus. Nur zu wissen, was es alles gibt und mit wem wir kooperieren – wir sind da noch auf Entdeckungsreise –, reicht ja nicht. Wir müssen das Netzwerk, in dem wir tätig sein sollen, erst kennenlernen und verstehen, wie es lebt und arbeitet. Das braucht einfach eine Weile.

Besonders dort, wo es Schnittstellen gibt – und wir haben einige – verlieren wir viel Impulskraft und Energie! Vor kurzem war ja Leichtathletik-Weltmeisterschaft. Ein spannender Moment, wenn der Stab übergeben wird. Von diesem Moment hängt viel ab.
Trotzdem gibt es nebenbei ein Alltagsgeschäft, das weitergehen muss. Das hält ja nicht an, bis wir uns eingearbeitet haben.


Wie geht es Ihnen jetzt, nach fast einem Jahr in der Vereinigung der Waldorfkindergärten?

Interessant, wie die Frage formuliert ist! Ich fühle mich schon sehr, sehr lange „in“ der Vereinigung der Waldorfkindergärten. Und „die Vereinigung“ sind für mich alle Mitglieder. Da sind wir uns aber, glaube ich, nicht immer so einig, wenn davon die Rede ist.

Es ist nicht so ganz einfach, wenn man seine Komfortzone verlässt. Mit den Berufsjahren wachsen auch die Ansprüche an die eigene Arbeit. In meinem vorherigen Arbeitsfeld war ich ziemlich sattelfest, konnte Fragen umgehend und kompetent beantworten. Jetzt muss ich mich oft erstmal ins Bild setzen oder setzen lassen. Trotzdem, ich glaube, es passt – auch biografisch.

Von allen Seiten ist die Bereitschaft zur Unterstützung und Kooperation groß, dafür können wir uns nur bedanken! Das zeichnet diese Gemeinschaft und unsere Zusammenarbeit an vielen Stellen aus!
Inzwischen wurde mir mehrfach zu Geduld geraten! Bestimmt eine gute Idee – ich bräuchte sie nur schnell. Wahrscheinlich eine der Tugenden, die ich erüben soll!


Was war die größte Überraschung oder Herausforderung?

Erst kam die Herausforderung, dann die Überraschung!
Ersteres war in jedem Fall das Ausscheiden von Oliver Langscheid. Sein „Abschiedsinterview“ haben Sie vielleicht im vorangegangenen Newsletter gelesen.
Die Überraschung: Dass wir meinen neuen Kollegen Markus Reuvers so schnell gewinnen konnten. Wir kannten uns vorher nicht, aber wir haben erstaunlich schnell zu einem offenen, kollegialen und vertrauensvollen Miteinander gefunden. Wir haben beide viel Humor, das hilft sehr!


Was wünschen Sie sich von der Gemeinschaft für Ihre Arbeit?

In den ersten beiden Jahren werden wir Geduld, Offenheit, Verständnis und vielleicht auch etwas Nachsicht brauchen.
Es wird weiterhin nicht immer nur Situationen geben, in denen wir das soziale Kunstwerk meistern.

„Aber die Menschen können in solche Gemeinschaften eintreten, dass durch ihr lebendiges Zusammenwirken dem Dasein immer wieder die Richtung zum Sozialen gegeben wird“ (Rudolf Steiner, GA23) – Dieses Übfeld müssen wir weiter zusammen beackern.


Was wünschen Sie der Vereinigung der Waldorfkindergärten?

Meistens darf man ja drei Wünsche nennen.

Der erste wäre, dass unsere Kindergärten die Zeiten des Fachkräftemangels gut überstehen. Es sieht nicht so aus, als gäbe es da schnelle, einfache Lösungen. Er betrifft ja alle Branchen und Arbeitsbereiche, auch außerhalb unserer Zusammenhänge. Einen Projektbericht hierzu gibt es auf der nächsten Vertreterversammlung. Wenn wir gemeinsam etwas tun können, dann müssen wir das machen!

Der zweite Wunsch wäre, dass wir uns selbstkritisch mir der gelebten Waldorfpädagogik auseinandersetzen. Wir müssen unsere Ideale und die Zeitnotwendigkeiten in ein anderes Verhältnis bringen. In allen Arbeitsfeldern, vor allem in den Kindergärten, äußert sich dieser Bedarf immer deutlicher. Unsere Innen- wie auch unsere Außenwirkung hängen beide stark davon ab.

Das Dritte, dass wir den Gedanken der Selbstverwaltung noch einmal neu oder immer wieder aufgreifen. Auf meinen vielen Stationen auf dem Weg durch die Vereinigungslandschaft konnte ich die Probleme, die sich ergeben, oft hautnah erleben. Dass es an vielen Stellen unbefriedigend gelingt, heißt ja aber nicht, dass die Idee nicht richtig ist, oder es nicht schon entwicklungsfähige Formen gäbe.

Das Gespräch führte Birgit Krohmer

 

Wie kann ich Waldorferzieher:in werden? Ein Überblick.

Für diese Frage gibt es mindestens zwei Antworten, je nachdem, ob es um das tiefere pädagogische Wirken geht oder um den staatlich anerkannten Weg in diesen Beruf.

Um als staatlich anerkannte pädagogische Fachkraft mit waldorfpädagogischer Qualifikation arbeiten zu dürfen, benötigen Sie in der Regel zweierlei: eine Ausbildung zur staatlich anerkannten pädagogischen Fachkraft und das sogenannte Waldorf-Zertifikat.

Staatlich anerkannte pädagogische Fachkräfte sind Erzieher:innen, Sozialassistent:innen, Kinderpfleger:innen, Sozialpädagog:innen, Diplompädagog:innen und Kindheitspädagog:innen. Sie können also bereits mit dem ersten Schulabschluss (z.B. in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Thüringen u.a.) oder mit dem mittleren Schulabschluss (in allen Bundesländern) mit einer ersten pädagogischen Ausbildung (zur/zum Kinderpfleger:in oder sozialpädagogischen Assistent:in) beginnen. Mit dem Abitur oder der Fachhochschulreife kann die Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher an einer Fachschule für Sozialpädagogik absolviert werden. Über ein Studium der Diplompädagogik, Sozialpädagogik oder Kindheitspädagogik an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften oder einer Universität kann ebenfalls die Qualifikation einer staatlich anerkannten pädagogischen Fachkraft erreicht werden.

Um zusätzlich das Waldorf-Zertifikat zu bekommen, gibt es die folgenden Wege:

  1. Sie besuchen nach Ihrer staatlich anerkannten pädagogischen Ausbildung begleitend zu Ihrer Tätigkeit in einer Waldorfkindertagesstätte eines der elf Waldorfkindergartenseminare in Deutschland für eine zwei- bis dreijährige berufsbegleitende Weiterbildung. Dieses Angebot besteht in Berlin, Dortmund, Dresden, Hamburg, Hannover, Jena, Kiel, Köln, Mannheim, München und Stuttgart sowie in einer der temporären Außenklassen der Seminare (wie etwa in Aachen, Bremen, der Bodensee-Region, Freiburg, Gütersloh, Remscheid, Rostock, Trier, Würzburg und demnächst in Mainz).

  2. Sie absolvieren direkt als grundständige berufliche Ausbildung eine dreijährige Erzieher:innen-Ausbildung an einer staatlich anerkannten Fachschule für Sozialpädagogik mit waldorfpädagogischer Ausrichtung. Diese Fachschulen gibt es in Berlin, Dortmund, Hamburg, Kassel, Mannheim und Stuttgart. Sie bieten die Ausbildung je nach Standort in Vollzeit, Teilzeit oder praxisintegrierter Form (PiA) an und integrieren das Waldorf-Zertifikat in ihren Lehrplan.

Einen weiteren Zugang stellt das Studium der Kindheitspädagogik an der Alanus-Hochschule in Alfter bei Bonn dar.
Genauere Informationen zu diesen Ausbildungswegen finden Sie hier: www.waldorfkindergarten.de/Ausbildung

Diese Bildungswege beschreiben die formalen Voraussetzungen für den Zugang in die waldorfpädagogische Berufstätigkeit. Die besondere Qualität einer auf der Anthroposophie fußenden pädagogischen Tätigkeit besteht aber nicht nur darin, Kinder und junge Menschen auf der Grundlage einer einmal durchlaufenen beruflichen Ausbildung in ihrer Entwicklung methodisch und inhaltlich kompetent zu begleiten. Weil die Waldorfpädagogik den Menschen nicht nur als ein körperliches und seelisches, sondern auch als ein geistiges Wesen versteht, das auch als Erwachsener noch lange nicht am Ende seines individuellen Entwicklungsweges ist, erweitert sich der Blick auf alle Beteiligten, Kinder wie Erwachsene. Dabei geht es darum, individuelle Entwicklungswege achtsam wahrzunehmen und immer besser zu verstehen, sie zu ermöglichen und auch selber in Entwicklung zu bleiben. Dann kann Erziehung zu einem kreativen Geschehen, zur Erziehungs-Kunst werden.

Die Frage, wie es gelingen kann, Waldorf-Erzieher:in zu werden und zu sein, ist in dieser Hinsicht vor allem auch eine Frage an die Lern- und Entwicklungsbereitschaft der eigenen Persönlichkeit im Zusammenhang mit den Anforderungen einer sensiblen und zukunftsträchtigen Sozialgestaltung. Rudolf Steiner wies dafür zum Beispiel auf die folgenden Aspekte hin: „Wer Pädagogik in sich aufnehmen will, der schreibe sich vor diese Pädagogik als Motto: Durchdringe dich mit Phantasiefähigkeit, habe den Mut zur Wahrheit, schärfe dein Gefühl für seelische Verantwortlichkeit.“ (Vortrag am 5.9.1919, GA 293) Diese wenigen Hinweise mögen andeuten, welches weite, anregende und lebenslange Entwicklungsfeld sich hier für pädagogische Fachkräfte auftut, wenn sie im waldorfpädagogischen Sinne arbeiten wollen!

Elke Rüpke
Bildungsreferentin

 

Neu dabei oder lang erprobt? Vielfältige Fortbildungsangebote in der Vereinigung der Waldorfkindergärten

Fortbildungsangebote für Erzieher:innen gibt es wie Sand am Meer: für viele Themen und von vielen Anbietern. Aber wie sieht es mit Bereichen und Gesichtspunkten aus, die nur oder fast nur in Waldorfeinrichtungen Berücksichtigung finden? Manches Angebot dazu finden Sie in bewährter Weise direkt in Ihrer Region, aber immer mehr waldorfspezifische Fortbildungsangebote sind jetzt auch bundesweit online zugänglich: schauen Sie einfach mal nach auf

 

www.waldorfkindergarten.de/Ausbildung/Fortbildungsakademie

 

Hier sind mittlerweile eine ganze Menge Angebote rund um die Arbeit in der Waldorfkindertagesstätte zu finden: für Neu-Einsteiger:innen wie für erfahrene Fachkräfte, für Eltern, Vorstände und andere Mitarbeiter:innen.

Es gibt kurze Schnupperkurse, zum Beispiel zum Kennenlernen der Waldorfpädagogik, aber auch Vertiefendes, vom Handgestenspiel-Seminar bis zum Praxis-Mentoring, von der Naturpädagogik bis zu Leitungs- und Vorstandsqualifizierungen und vieles mehr.

Auch die Angebotsformate erweitern sich: Sie reichen vom Präsenz-Angebot an einem unserer Aus- und Weiterbildungsstandorte über Online-Angebote bis hin zu Inhouse-Veranstaltungen, die Sie in manchen Regionen direkt für Ihre Einrichtung vereinbaren können.

Neu im Entstehen ist nun auch die Darstellung von Fortbildungs-Angeboten für Kindergarten-Eurythmist:innen und Kindertagespflegepersonen. 

Ein weiteres Angebot ist „Neu dabei!“, ein kürzerer Einführungskurs, der besonders die neu in die Waldorfpädagogik kommenden pädagogischen Fachkräfte ansprechen soll. Denn das ist die gute Seite des Fachkraftmangels: An vielen Orten finden Menschen, die bisher noch nicht mit der Waldorfpädagogik befasst waren, als Mitarbeiter:innen die Waldorfkindertagesstätte als guten Arbeitsort. Sie sind herzlich willkommen!

Natürlich sollte sich Ihnen für die fundierte waldorfpädagogische Arbeit baldmöglichst die Teilnahme an einer zertifizierenden Weiterbildung zum/zur Waldorferzieher:in möglich sein. Da das aber nicht für jede/n immer gleichermaßen umsetzbar ist, haben viele der elf Waldorf-Weiterbildungsseminare bundesweit eine allererste Informationsveranstaltung zur Einführung in die Waldorfpädagogik eingerichtet. Sie wird im Gesamtumfang von 40 Stunden jeweils regional angeboten: in Präsenz am Seminarstandort, als Inhouse-Veranstaltung direkt in Kindertagesstätten und manchmal auch mit Online-Anteilen. Im Anschluss kann sie auf das Absolvieren der berufsqualifizierenden Weiterbildung angerechnet werden, wenn diese zeitnah genug erfolgt.

Inhaltlich wirft „Neu dabei“ ein erstes Licht auf Praktiken und Hintergründe der waldorfpädagogischen Arbeit und kann durch das beweglich angelegte Format und die erfahrenen Dozent:innen immer passgenau an den Fragen und Bedürfnissen vor Ort ansetzen. Schauen Sie auf die oben angegebene Homepage: Dort finden Sie heraus, wo für Sie das nächstgelegene Angebot zu finden ist. Und sollte sich in Ihrer Region noch nichts finden, fragen Sie ruhig mal beim nächstgelegenen Waldorfseminar nach: Vielleicht ist auch da schon ein Angebot in den Startlöchern!

Elke Rüpke
Bildungsreferentin

 

Erziehungskunst frühe Kindheit – Änderung der Herausgeberschaft

Die Erziehungskunst frühe Kindheit wurde bisher von der Vereinigung der Waldorfkindergärten in Kooperation mit dem Bund der Freien Waldorfschulen herausgegeben. Seit Beginn des neuen Kindergartenjahres liegt die Herausgeberschaft ganz in den Händen der Vereinigung der Waldorfkindergärten.

Mit dem Wechsel sind keine redaktionellen oder verlegerischen Veränderungen verbunden. Dr. Ariane Eichenberg bleibt unsere Redakteurin in Zusammenarbeit mit dem Redakteur Mathias Maurer. Marion Rocca hat weiterhin die Assistenz inne. Auch im Verlag bleibt uns Maria Kafitz in der Gestaltung und Frau Woltmann für die Anzeigenverwaltung erhalten.

Das Archiv der bisher erschienen Ausgaben ist hier auf unserer Homepage zu finden. Die Ausgaben werden jeweils nach einem Jahr dort zum Download eingestellt.

Gerne können Sie auch ein Abonnement verschenken!




 

Waldorf-Kindertagespflege – ein Verein stellt sich vor

Die Pfingsttagung der Vereinigung der Waldorfkindergärten findet seit vielen Jahren in Hannover statt. Mitwirkende aus den verschiedensten Nationen kommen zusammen, um sich mit den Grundlagen der Waldorfpädagogik zu befassen. Es gibt die Möglichkeit, einander zu begegnen und in Arbeitsgruppen künstlerisch und inhaltlich zu arbeiten. Der große Kreis von Menschen, der dort zusammenkommt, macht die Aktualität der Waldorfpädagogik sichtbar und gibt wichtige Impulse für die Zukunft.

Auf der diesjährigen Pfingsttagung waren wir als neuer Verein „AG Waldorf – Kindertagespflege e.V.“ zum ersten Mal offiziell vertreten. In diesem Verein geben wir Waldorf-Kindertagespflegepersonen eine Stimme und einen Raum für Begegnung und Austausch.

Die Betreuungsform der Kindertagespflege ist aus der Betreuungslandschaft schon lange nicht mehr wegzudenken. Sie ergänzt die bestehenden Einrichtungen.

Kindertagespflegepersonen betreuen Kinder unter drei Jahren im häuslichen Umfeld und in kleinen Gruppen von maximal fünf gleichzeitig anwesenden Kindern. Diese Gruppengröße ist für manches Kleinkind (und seine Eltern!) eine wertvolle Alternative zu den bestehenden Kindertages-Einrichtungen. Ergänzt wird dieses Angebot durch die Großtagespflege, in der ein Team von Kindertagespflegepersonen eine kleine Gruppe in extra dafür eingerichteten Räumen betreut.

Grundsätzlich kann der Betreuungsbedarf in der Kindertagespflege flexibel an die Bedürfnisse der Familien angepasst werden. Somit ist diese Betreuungsform ein wertvoller Beitrag für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit der Waldorf-Kindertagespflege können wir Familien entlasten und individuell unterstützen.

Wir wollen mit unserem Verein die Waldorf-Kindertagespflege bekannter machen und eine Möglichkeit bieten, dass einzelne, im Sinne der Waldorfpädagogik arbeitende Tagesmütter und -väter die Gelegenheit für Austausch, Fortbildungen und Begegnung in Gemeinschaft bekommen.

Im Rahmen der Pfingsttagung am Maschsee/Hannover hatten wir Gelegenheit, unsere Arbeit mit einem Informationsstand auf dem Schulhof bekannter zu machen. In jeder Pause waren Mitglieder unseres Vereins dort anwesend und mit interessierten Menschen im Gespräch. Eigentlich waren wir nie allein und haben uns über das große Interesse der Gemeinschaft sehr gefreut!

Wir haben seit einigen Monaten eine aktuelle Website, auf der wir alle Informationen über die Waldorf – Kindertagespflege bereitgestellt haben. Wir laden alle Interessierten herzlich ein, sich dort umzusehen. waldorfkindertagespflege.de

Neue Mitglieder sind uns herzlich willkommen! Für die Mitgliedschaft sind ein paar Schritte erforderlich, die auf unserer Website erläutert werden. Die aufgenommenen Kindertagespflegepersonen sind durch den Verein Mitglieder der Vereinigung der Waldorfkindergärten und können infolgedessen den Titel Waldorf-Kindertagespflege tragen.

Johanna Trost und Katharina Eisenberg für die Arbeitsgemeinschaft Waldorf-Kindertagespflege

 

Waldorf-Naturpädagogik: Jahrestreffen im Markgräflerland

Am 23. und 24. Juni 2023 trafen sich über 30 Kolleginnen und Kollegen, die in waldorfpädagogischen Naturkindergärten tätig sind. Ziel dieses sechsten Treffens, welches jedes Jahr an unterschiedlichen Orten durchgeführt wird, war es, in einen Austausch zu kommen, Grundlagen zu erarbeiten und neue Impulse mitzunehmen. Allzu oft sind Waldorfpädagog:innen in den Natur-Waldorfkindergärten immer noch Pionier:innen, sodass die Nachfrage nach solch einer Fortbildung beziehungsweise eines solchen Austausches groß ist und die Treffen recht schnell ausgebucht sind.

Dieses Mal war die Wiesengruppe des Waldorfkindergartens Sonnenschein in Buggingen im Markgräflerland der Gastgeber. Gabriele Biesenthal von der Wiesengruppe stellte das dortige Konzept eines Jurtenkindergartens vor und hieß die Teilnehmer:innen auf dem wunderbaren und anregenden Gelände herzlich willkommen.

Themen des Treffens waren die Festesgestaltung von Johanni, der Aspekt der Wärme in in der Naturpädagogik sowie gesundheitliche Aspekte durch die Wirkung der Natur (Biophilie). Auch ganz praktische Themen wie Aufnahmealter, Eingewöhnung und Wickeln in der Naturpädagogik wurden bewegt und ausgetauscht.

Organisiert werden diese Treffen vom Waldorferzieherseminar Stuttgart, wo auch in der Ausbildung die Natur ein immer größerer Schwerpunkt wird (Waldtage, Naturwoche etc.) Die durchführenden Verantwortlichen sind Ulrike Kaliss, seit über zehn Jahren in der Waldorfnaturpädagogik tätig, und Frank Kaliss, Dozent am Waldorferzieherseminar Stuttgart.

Auch im kommenden Jahr wird es wieder ein solches Treffen geben. Ort und Datum werden zu Beginn des neuen Jahres in einer Einladung bekannt gegeben werden, die an alle Mitgliedseinrichtungen der Vereinigung versendet wird.

 

Hochbegabung - Fragen an Sabrina Henning

Sabrina Henning, Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK) sprach bei der Buchmesse in Leipzig bei einer Veranstaltung mit dem Bund der freien Waldorfschulen zum Thema:“Hochbegabt und trotzdem glücklich“. Nach anregendem Austausch auf der Messe entstand die Idee, für den Newsletter ein Gespräch mit ihr zu führen.
 

Ab welchem Lebensalter kann Hochbegabung erkannt werden und wie zeigt sie sich?

Hochbegabung kann sich auf drei verschiedenen Ebenen zeigen.

  1. Entwicklungsvorsprünge: Beispielsweise haben Babys bereits ab oder kurz nach der Geburt einen wachen Blick und fangen früh an, die Welt zu erkunden. Die Kinder beginnen früh zu sprechen und/oder entwickeln schnell eine ausgefeilte Sprache, sie interessieren sich bereits vor dem fünften Lebensjahr für philosophische Themen wie das Leben nach dem Tod und die Frage, ob es einen Gott gibt.

  2. Leistungszeichen: Beispielsweise bringen Kinder sich selbst vor der Schule Lesen und Schreiben bei, sie lernen durch Erfragen die Uhr lesen, die Kinder fangen früh an, sich selbst Zahlenräume, Mengen, Grundrechenarten und Brüche zu erschließen, aber haben auch eine feine Wahrnehmung von Außenreizen und die Fähigkeit, logische Verknüpfung des Wahrgenommenen beziehungsweise Mustererkennung daraus abzuleiten. Eine hohe Merkfähigkeit und vorausschauendes Denken können ebenfalls Zeichen sein.

  3. Unterforderungsanzeichen: Beispielsweise Schwierigkeiten im Schlafverhalten, Ängste, Tics, sehr heftige Wutausbrüche bis hin zu Aggressionen, „gefühlsstarke“ Kinder, Konzentrationsmangel bei monotonen Aufgaben, motorische Unruhe, mangelndes Interesse an gleichaltrigen Kindern, im schlimmsten Fall kann es zu sozialem Rückzug und depressiven Tendenzen kommen.

Nicht alle Kinder zeigen alle Anzeichen. Als Daumenregel gilt, dass Probleme durch Unterforderung seltener auftreten und die Leistungszeichen stärker in den Vordergrund treten, wenn das Kind in seinen Bedürfnissen nach Exploration und Lernen gut abgeholt wird. Auch gibt es sehr angepasste Kinder, die ihre Leistungen verstecken oder ihr Potenzial selbst nicht kennen, weil sie sich in ihre Umgebung gut einfügen wollen. In diesem Fall treten Unterforderungszeichen häufig in den Vordergrund.

Eine seriöse Testung kann ab dem Alter von zweieinhalb Jahren durchgeführt werden, ist jedoch in diesem jungen Alter eher als Hinweis zu werten. In vielen Fällen raten wir den Eltern trotzdem bereits zu einer frühen Testung, um zu wissen, ob eventuelle Probleme aus Unterforderung resultieren oder ob andere Gründe dahinterstecken könnten. Besonders kritisch ist hier die Gefahr von Fehldiagnosen wie ADHS oder Angststörungen, da kann ein hohes Testergebnis sinnvolle Hinweise liefern. Um sicher zu sein, sollte im Grundschulalter erneut getestet werden. Hierfür steht ab dem Alter von sechs Jahren die Wechsler Intelligence Scale for Children (WISC-V) zur Verfügung, die als besonders zuverlässiges Messinstrument gilt.

 

Worauf können Eltern achten? Was können Sie dann tun?

Eltern merken zunächst oft gar nicht, dass ihr Kind bzw. ihre Kinder Entwicklungsvorsprünge aufweisen. Erst wenn entsprechendes Feedback von außen kommt oder wiederholte Probleme durch Unterforderung oder hohe Bedürfnisansprüche auftreten, fallen die Unterschiede zu regelbegabten Kindern auf. Für Eltern besteht die größte Schwierigkeit oft darin, anzuerkennen dass die besondere Begabung mehr ist als „ein intelligentes Kind“. Die besondere Begabung darf Eltern auch im positiven Sinne nicht gleichgültig sein. Es besteht entgegen häufiger Meinung keine reale Gefahr, die Kinder zu etwas „Besonderen“ zu machen. Hochbegabte Kinder haben andere Bedürfnisse und es gelten im akademischen Lernen andere Regeln für sie. Man kann sich aber nur für sein Kind einsetzen, wenn man seine besonderen Bedürfnisse auch kennt und versteht.

Zu lernen, dass die Kinder zum Teil asynchron und nicht-linear lernen, viele Eigenschaften wie Hochsensibilität und Perfektionismus mit der Begabung assoziiert sein können und dass Hochbegabung nicht gleich Hochleistung sein muss, ist der erste Schritt, um die Hochbegabung eines Kindes anzuerkennen und zu verstehen.

Wir raten Eltern immer, selbst Expert:innen für die Begabung und die Bedürfnisse der Kinder zu werden, um den vielen Vorurteilen begegnen zu können, mit denen sie in dieser Gesellschaft unweigerlich konfrontiert werden. Sich an den zum Teil kontra-intuitiven Bedürfnissen der Kinder zu orientieren, wie unter Umständen viele Hobbys oder strikte Schlafenszeiten, kann viel Unverständnis nach sich ziehen. Um das auszuhalten, hilft es, das eigene Umfeld aufzuklären und sich mit anderen betroffenen Familien zu vernetzen.

 

Worauf können Pädagog:innen achten? Was können Sie dann tun?

Für Pädagog:innen ist es eine besondere Herausforderung, Hochbegabung zu erkennen. Wie alle Menschen sind auch hochbegabte Kinder sehr unterschiedlich und zeigen sich auf andere Weise. Insbesondere angepasste Mädchen werden selten als besonders begabt wahrgenommen. Hier hilft es am besten, sich mit dem Phänomen Hochbegabung auseinanderzusetzen und die verschiedenen „Gesichter“ der Begabung zu lernen. Haben Kinder bereits mit zwei Jahren ein gutes Zeitgefühl und erinnern sich an den Verlauf der Woche und sprechen von gestern? Reden die Kinder am liebsten mit den Erwachsenen oder helfen immer den ganz Kleinen? Besteht ein großes Gerechtigkeitsempfinden? Wird alles verweigert, das nach Wiederholung riecht? Dies sind Verhaltensweisen, die zumindest neugierig machen sollten, ob mehr dahintersteckt. Kinder in ihrer Neugier und ihren Neigungen nicht zu bremsen, Ängste und Einwände zu ernst nehmen und Störverhalten als Hilferuf zu deuten, kurz die Kinder ernst zu nehmen, ist der erste wichtige Schritt. Der zweite ist die Zusammenarbeit mit den Eltern. Hochbegabung kann man nur im Team sinnvoll adressieren. Eltern müssen von dem Verdacht wissen und können selbst wichtige Hinweisgeber sein. Außerdem müssen Kita/Schule und Elternhaus ein ausgewogenes Netz aus Anregung und Abwechslung bieten, um den Kindern gerecht werden zu können.

 

Vielen Dank an Frau Henning!
Birgit Krohmer


 

Auf Spenden angewiesen: Waldorfkindergärten in der Ukraine

Seit Beginn des Krieges hat sich die Anzahl der Kinder in vielen Kindergärten in der Ukraine drastisch reduziert. Der Grund dafür ist, dass viele Familien – vor allem Mütter mit den Kindern – aus der Ukraine oder innerhalb des Landes geflohen sind. Doch auch wer zu Hause bleibt, versucht nach Möglichkeit die kleinen Kinder zu Hause zu betreuen, zu groß ist die Sorge, dass es während des Tages zu Angriffen kommt. Warum es wichtig ist, dass dennoch möglichst viele Kindergärten erhalten bleiben, berichtet Olena Mezentseva, Vorstandsmitglied der Assoziation der Waldorfschulen in der Ukraine.

Kindergärten können ohne Kinder nicht existieren. Man könnte sagen: „Es ist klar! Da gibt es nichts zu diskutieren." Aber was macht man, wenn es keine Kinder gibt oder weniger als früher, der Kindergarten aber weiter bestehen bleiben soll, damit die Kinder immer die Möglichkeit haben, in die bekannte Umgebung zurückzukehren? Das klingt alles seltsam, aber die Situation in der Ukraine ist so.

Nach Angaben von UNICEF sind schätzungsweise 7,1 Millionen Kinder auf der Flucht, nur etwa 1,2 Millionen davon blieben in der Ukraine, flohen aus den stärker umkämpften Gebieten in den Westen des Landes. Mütter und Kinder mussten ihre Wohnorte, Verwandten, Ehemänner und Väter verlassen.

Als die russischen Truppen im Mai 2022 Kiew verließen und sich im Süden und Osten konzentrierten, war der erste Gedanke: Es ist Zeit, nach Hause zu kommen! Aber was ist mit den Kindern? Werden sie zur Schule und in den Kindergarten gehen können? Hier in Deutschland werden sie sicherlich im August oder September in die Schule oder den Kindergarten gehen, aber können sie das auch in der Ukraine? Zurück in den Luftschutzkeller? Wieder nur Online-Unterricht? Trotz der Ungewissheit begannen viele Familien, nach Hause zurückzukehren, zu den Vätern, zu den Großeltern, zu Freunden, in ihre eigenen Betten, zu ihren Spielsachen.

Das Schuljahr begann im Spätsommer 2022 fröhlich und mit dem vagen Gefühl: Alles wird gut, der Krieg ist relativ weit weg. Doch im Oktober wurde das Leben zu einer echten Herausforderung. Die Kinder versäumten regelmäßig die Schulen und Kindergärten, weil die Luftschutzsirenen ertönten, und es keinen Strom gab, keine Heizung und kein fließendes Wasser. Selbst wenn der Schultag friedlich begann, konnte er in den Luftschutzkellern enden. Jeden Morgen überprüfen die Familien die „Air Alert"-App auf ihren Smartphones, um zu entscheiden, wie weit sie sich an diesem Tag hinauswagen konnten.

Waldorfschulen und Kindergärten in Dnipro, Kryvyi Rih, Zhaporizhia, Kharkiv und Kremenchuk konnten nur online arbeiten, weil die Frontlinie zu nahe an den Städten lag. Schulen und Kindergärten in Kiew, Odesa, Lutsk und Horodenko können nur dann Präsenzunterricht anbieten, wenn sie über einen Luftschutzkeller verfügen, in dem sie während der Luftangriffssirenen die Kinder weiter betreuen. Die Stupeni-Schule in Odesa zum Beispiel hat ihren von den Freunden der Erziehungskunst finanzierten Luftschutzkeller so eingerichtet, dass die Kindergartenkinder dort auch ihren Mittagsschlaf halten können.

Die Waldorfbewegung in der Ukraine ist 30 Jahre alt. Jede Waldorfinitiative wächst meist aus einer Elterninitiative heraus und wird von Eltern unterstützt. Jeder, der in der Ukraine bleibt, versucht, nicht aufzugeben und das Leben der Schule oder des Kindergartens zu retten, damit die anderen einen Grund haben, zurückzukommen. Dank zahlreicher Spenden konnten die Freunde der Erziehungskunst bis jetzt dabei helfen, dass die Pädagoginnen und Pädagogen weiterhin ihre Gehälter erhalten. Aufgrund des anhaltenden Krieges bleiben die Waldorfschulen, Waldorfkindergärten und heilpädagogischen Einrichtungen in der Ukraine auf Spenden angewiesen.

Olena Mezentseva

Weitere Informationen unter: waldorfweltweit.org/ukraine

Spenden per Überweisung:
Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e. V.
GLS Gemeinschaftsbank

IBAN: DE47 4306 0967 0013 0420 10
Verwendungszweck: Ukraine (+ Ihre Adresse für die Spendenbescheinigung)

Oder hier direkt online Spenden

 

Pressespiegel

  • 11.09.2023: Schweden bringt mehr Bücher und Handschriftenpraxis zurück in seine technologielastigen Schulen. Als kleine Kinder letzten Monat in ganz Schweden wieder zur Schule gingen, legten viele ihrer Lehrer einen neuen Schwerpunkt auf gedruckte Bücher, ruhige Lesezeit und Handschriftenpraxis und widmeten weniger Zeit für Tablets, unabhängige Online-Forschung und Keyboard-Fähigkeiten.

    Die Rückkehr zu traditionelleren Lernweisen ist eine Antwort auf Politiker und Experten, die sich fragen, ob der hyperdigitalisierte Bildungsansatz des Landes, einschließlich der Einführung von Tablets in Kindergärten, zu einem Rückgang der Grundkenntnisse geführt hat.

    Die schwedische Schulministerin Lotta Edholm, die vor 11 Monaten im Rahmen einer neuen Mitte-Rechts-Koalitionsregierung das Amt antrat, war einer der größten Kritiker der allumen Umarmung der Technologie.

     Zum Artikel

     

Veranstaltungen

  • Bildungskongress Januar 2024 in Stuttgart-Uhlandshöhe

    Freitag, 12. Januar - Sonntag, 14. Januar 2024 

    Thema: Die Bedeutung der Wärme in der pädagogischen Arbeit  mit Kindern und Jugendlichen

    Bitte beachten Sie den Frühbucherrabatt bis 15.11.2023 sowie den Gruppenrabatt.

    Die Vortragsredner*innen beim BildungsKongress 2024 sind: Dr. med. Karin Michael, Dr. med. Michaela Glöckler, Johannes Greiner, Dagmar Scharfenberg, Beate Wohlgemuth
    und am Samstagabend: Klavierkonzert und Gesang mit Johannes Greiner und Alzbeta Greiner.
    Beim Bildungskongress 2024 erwarten Sie 12 Seminare mit Fachdozent*innen, zwei intensive Tagesseminare  am Fr. 12.1. 2024  mit Michaela Glöckler und Johannes Greiner und zwei  vertiefende Bildungsretreats mit Michaela Glöckler im April 2024 und Johannes Greiner im Juni 2024 am Quellhof in 74592 Kirchberg /Jagst-Mistlau (Neuer Ort!) in der Nähe von Schwäbisch Hall.

    Zur Website   / Download Flyer

     
  • Fachtag Eurythmie im Waldorfkindergarten:
    20. Januar 2024 Berlin - Download Flyer
    23. März 2024 Leipzig - Download Flyer
    20. April 2024 Nürnberg - Download Flyer
    04. Mai 2024 München - Download Flyer

     

  • Eurythmie im Kindergarten – ihre heilsame Wirkung in einem sensiblen Bereich

    Zur Praxis im heutigen Kindergartenalltag: 
    Rahmenbedingungen und Kommunikation mit den Erzieher:innen / Kompetenzen für die Eurythmie im Kindergarten: Hüllebildung – Atem und Rhythmisierung – Anregung der Nachahmungskraft: Wie bewege und spreche ich? / Programmaufbau und –Gestaltung / Betätigung der Sinne bei der Eurythmie/ Umgang mit der Altersmischung / Umgang mit herausfordernden Kindern und Gruppen / Wie gestalte ich den Elternabend?
    Seminaristische Arbeit im Wechsel von Theorie und Praxis, mit Austausch sowie eigenen Bewegungsbeispielen

    Dozentinnen: Tille Barkhoff (Hamburg), Sabine Deimann (Alfter)
    Termin: Fr. 03.11. (18:00 Uhr) – So. 05.11.2023 (12:00 Uhr)
    Ort: Hamburg Christian Morgenstern Schule, Heinrichstraße 14 in 22769 Hamburg
    Kosten: 125,- €
    Anmeldeschluss: 22.10.2023
    Anmeldung: reba@gmx.ch
    Veranstalter: Norddeutsche Eurythmielehrer-Fortbildung

    Tille Barkhoff, Hamburg, Eurythmistin und Heileurythmistin. Mitbegünderin und Dozentin an Eurythmieausbildungen im Deutschland und Russland, langjährige Bühnentätigkeit. Heileurythmie mit Kleinkindern und seit 2002 Kindergarten-Eurythmie, MA-Pädagogik an der Uni Plymouth, Veröffentlichungen zur Eurythmie mit Kleinkindern (Klettverlag und Edition Waldorf), Eurythmieunterricht in der Erzieher-Fachschule Hamburg und an der Christian Morgenstern Schule Hamburg und Rudolf Steiner Schule Bergstedt.

    Sabine Deimann, Alfter, Eurythmistin und Heileurythmistin. Schwerpunkt Kindergarten- Eurythmie und Heileurythmie. Langjährig tätig in Waldorfkindergärten, öffentlichen Kitas sowie an Grund- und Förderschulen. Langjähriges Engagement für die Kindergarteneurythmie im Berufsverband Eurythmie (BVEU), Fachautorin (div. Artikel; Broschüre „Elementare Eurythmie im Kindergarten – Sprache und Bewegung in heutiger Sicht“, 2020, erhältlich beim BVEU; Mitautorin „Quelle – Eurythmie von Anfang an“, 2018, Verlag Kunst im Dialog

     

  • Pfingsttagung 2024
    Freitag, 17. Mai - Sonntag, 20. Mai 2024 

    "Sinn geben - Geist leben"

    Tagungsort:
    Waldorfkindergartenseminar,
    Freie Waldorfschule Hannover-Maschsee
    Hannover

     

  • Ringvorlesung

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,
    gerne möchte ich Sie zu unserer diesjährigen öffentlichen Ringvorlesung an der Alanus Hochschule zur Waldorfpädagogik der frühen Kindheit einladen!

    Die Waldorfpädagogik der frühen Kindheit und ihre Kontexte: Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis 

    Nachdem wir letztes Jahr verschiedene gesellschaftliche Themen in einen Dialog mit Positionen der Waldorfpädagogik gebracht haben, wollen wir dieses Jahr noch stärker die Waldorfpädagogik selbst durch verschiedene Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis in den Blick nehmen und reflektieren. 
    Die Veranstaltungen sind öffentlich und kostenlos und finden vom 10.10. bis zum 12.12.2023 immer dienstags von 17:30 bis 19 Uhr in Seminarraum 7 am Campus II in der Villestr. 3 in Alfter statt.

    Mehr Info finden Sie hier

    Das Plakat finden Sie hier

    Aufgrund der vielen Nachfragen nach einer Online-Teilnahme werden wir die Vorträge parallel online streamen und auch aufzeichnen. Wenn Sie interessiert sind, aber aufgrund der Entfernung lieber von zuhause aus teilnehmen wollen, dann können Sie sehr gerne bei mir den Link anfordern.
    Auch Auszubildende und Eltern dürfen gerne auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht werden.

    Herzliche Grüße,
    Philipp Gelitz

     

  • Vertreterversammlung der Vereinigung der Waldorfkindergärten
    17.-19. November 2023

     

Neuerscheinungen

  • Jens Heisterkamp: Karma neu denken

    „Die Idee der Wiederverkörperung hat mit einer Qualität von Weisheit zu tun, der unser Alltagsbewusstsein noch kaum gewachsen ist. Sie vermag aber alles zu verändern, unser Denken über uns selbst als geistige Wesen und unsere auf das Diesseits begrenzte Weltsicht:“

    Mit offenen Fragen leitet Jens Heisterkamp diese kleine Schrift ein und nimmt uns mit in seine eigene Auseinandersetzung mit diesem Thema: Ein Gang durch die Geschichte in Ost und West, gefolgt von Gedanken zu „Reinkarnation und Karma“ als vier Provokationen des naturalistischen Weltbildes. Es zeigt sich bereits im Aufbau der Kapitel die folgerichtige Gedankenführung.

        1. Es gibt ein unsterbliches Subjekt in der Wiederverkörperung
    Eine schlüssige Einführung in Meditation, Begabung als Ausdruck der Individualität, Lernen als Resonanz des Selbst mit der Wirklichkeit werden prägnant beschrieben.

        2. Es gibt ein Jenseits im Diesseits
    Hier wird die Verbindung der im Leib Inkarnierten mit den derzeit nicht im Leib Inkarnierten aufgezeigt, die uns nicht nur in den Zu-fällen im Leben, sondern auch in der Verbindung von Kindern mit ihren Eltern begegnet.

        3. Entwicklung als Sinn der Wiederverkörperung
    Es wird dargestellt, dass es einer komplexen Betrachtung bedarf, es geht nicht um den „Geistesstreber“, sondern um die Entwicklung der Individualitäten zu sozialeren Wesen, mit dem Ziel Freiheit und Verbundenheit zu realisieren.

        4. Es gibt eine objektive moralische Weltenstruktur
    „Wir selbst als Menschen sind es, die sich – nicht im Alltagsbewusstsein, sondern in einer höheren Version unseres Selbst – nach einer jeden Verkörperung mit den Folgen unseres vormaligen Lebens konfrontiert sehen und aus einem Willen zum Ausgleich Konstellationen in einem nächsten Leben herbeiführen, die Widergutmachungen ermöglichen.“ (S. 55)

    Die weiteren Kapitel: „Freiheit will Karma“, „Karma ist Entwicklung“ und „Karma vertieft die Menschenwürde“ machen Mut, sich jetzt und heute sich selbst zuzuwenden. Die Ursache in der Zukunft zu sehen, verdeutlicht den Doppelstrom der Zeit, der für Waldorfpädagog:innen immer Grundlage des Handelns ist. In diesem Sinne könnte das Büchlein auch eine Konferenzarbeit bereichern. Wenn die Erziehungsmaxime „das den sich selbst erziehenden Erwachsenen nachahmende Kind“ ist, so gibt es hier reichlich Anregung aus einer erfrischend neuen Perspektive.

    Viele Zitate sind sowohl aus anthroposophischen wie auch vielen sonstigen Quellen abwechlungsreich eingestreut und bieten somit einen reichen Fundus für die Weiterarbeit. Jens Heisterkamp macht auf inkonsistente Denk- und Lebensgewohnheiten aufmerksam und geht unbequemen Fragen dabei nicht aus dem Weg.

    Ein schwieriges Thema wird immer wieder in fragender Form so freundlich und schmiegsam, fast möchte ich sagen liebevoll beschrieben, dass sich dieses Büchlein mit einem Lächeln lesen lässt.  Am Schluss schimmert schon ein wenig altersmilde im Text auf: „Ich persönlich finde auch die Idee der Wiederverkörperung gütig.“ Die ökologische Dimension ist wiederum hochmodern, und hier verbindet sich ein derzeitiger Jugendimpuls mit philosophischer Tiefe ohne Schwere. Es ist ein modernes Meisterwerk eines forschenden, studierenden, fragenden Lebenserfahrungsschatzes.

    „Gerade wenn man den für die Moderne charakteristischen Gedanken aufgreift, dass alle Erscheinungen der Welt, von den Galaxien bis über die Entstehung der Erde bis hin zum Menschen durch Evolution zu verstehen sind, offenbart sich das Prinzip der Wiederverkörperung als schlüssige Konsequenz der Evolution für den Menschen – als individuelle Evolution und als Evolution der Individualität. […] So gesehen ist nichts so wirkungsvoll für die Erweiterung der derzeitigen Weltanschauung, wie die Idee von Reinkarnation und Karma. Sie hat ihre Zukunft noch vor sich.“ (S. 92 u. 96)

    Birgit Krohmer

    Jens Heisterkamp
    Karma neu denken
    Wiederverkörperung und Schicksal als Herausforderung für die Vernunft

    1. Auflage 2023, 102 Seiten, Klappenbroschur
    Schlanke Reihe Band 8
    € 10,90

    ISBN 978-3-95779-191-7

     

Links

Wie verhalten sich Waldorfpädagogik und Anthroposophie zueinander?

In der Wochenzeitschrift „Das Goetheanum“ veröffentlichte Prof. Dr. Tomáš Zdražil, Professor an der Freien Hochschule Stuttgart, eine Artikelserie zu diesem Thema. Der Verlag stellt dankenswerterweise die Beiträge hier kostenfrei zur Verfügung.

  1. https://dasgoetheanum.com/wie-verhalten-sich-waldorfpaedagogik-und-anthroposophie-zueinander/

  2. https://dasgoetheanum.com/wie-verhalten-sich-waldorfpaedagogik-und-anthroposophie-zueinander-2/

  3. https://dasgoetheanum.com/wie-verhalten-sich-waldorfpaedagogik-und-anthroposophie-zueinander-3/

  4. https://dasgoetheanum.com/wie-verhalten-sich-waldorfpaedagogik-und-anthroposophie-zueinander-4/

 

Zur Prävention dysregulierten Bildschirmmediengebrauchs in Kindheit und Jugend

Diese Leitlinie ist als gemeinsame Empfehlung von zehn deutschen Fachverbänden aus Medizin und Psychologie, sowie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), unter der Koordination von Dr. David Martin und Dr. Silke Schwarz veröffentlicht worden.

https://www.uni-wh.de/detailseiten/news/wie-viel-bildschirmzeit-ist-fuer-kinder-angemessen-10072/

 

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